NRW Kindsmord-Prozess: Jetzt wird der Vater beschuldigt

Haan/Wuppertal · Die Verteidigung will durch Beweisanträge unter anderem prüfen lassen, ob der in Haan lebende Vater der vier jüngsten Kinder deren Tötung in Auftrag gegeben hat, um sich der Unterhaltspflichten zu entledigen

Kurz nach der Tat hatten viele Menschen ihre Trauer mit Teddybären und Kerzen zum Ausdruck gebracht.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Paukenschlag im „Kindsmord-Prozess“: Einer der drei Verteidiger der wegen der Tötung von fünf ihrer sechs Kinder angeklagten Solingerin hält es für möglich, dass der Vater der vier jüngsten Kinder den Mord in Auftrag gegeben haben könnte. Das Motiv: Der Haaner habe sich möglicherweise der Unterhaltsverpflichtungen entledigen wollen, um mit seiner neuen Partnerin ein neues Leben beginnen zu können. Verteidiger Thomas Seifert hat nun zu diesem Zweck die Beschlagnahmung sämtlicher Kontoauszüge des Kindsvaters beantragt, um überprüfen zu können, ob größere Geldbeträge zur Entlohnung eines „Auftragskillers“ abgehoben wurden. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft kommt hingegen nur die Mutter als Täterin in Betracht. Auch die Kammer ist nach mittlerweile 15 Verhandlungstagen von deren Täterschaft überzeugt.