Einzelhandel in Haan „Der Publikumsverkehr hat nachgelassen“

Haan · Die Leerstände in der Haaner Innenstadt beschäftigen weiter die Wirtschaftsförderung – und die Händler, die über nachlassende Laufkundschaft klagen.

 Fotografin Nicole Meyerhenke gehört dem Vorstand der Aktionsgemeinschaft „Wir für Haan“ an.

Fotografin Nicole Meyerhenke gehört dem Vorstand der Aktionsgemeinschaft „Wir für Haan“ an.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Heruntergelassene Rollläden verhindern den Blick ins Innere des verwaisten Ladenlokals. Die Buchstaben über dem Schaufenster blättern langsam ab und belegen auch dem auswärtigen Gast: Hier empfängt schon lange kein Händler mehr die Kunden. Schräg gegenüber prangt auf einer anderen leeren Scheibe die Aufschrift „Zu vermieten.“ Das ist auch ein Problem für die Nachbarn – wie zum Beispiel Nicole Meyerhenke. Sie betreibt an der Ecke Mittel-/Friedrichstraße in Haan ihr gleichnamiges Fotostudio. „Der Publikumsverkehr hat deutlich nachgelassen“, berichtet sie stellvertretend für andere Geschäftsinhaber in der Gartenstadt. Acht Leerstände zählt die Haaner Innenstadt nach Angaben der Wirtschaftsförderung derzeit. Drei weitere gibt es an der Bahnhofstraße, zwei an der Bahnstraße in Gruiten – den jüngsten davon seit Januar. Und damit nicht genug: „Bei anderen Geschäften gibt es Gespräche zur Fortsetzung des Mietverhältnisses“, heißt es von der Stadt. Weitere Schließungen sind also möglich. Dabei sei Corona mit seinen wirtschaftlichen Auswirkungen zweifellos auch ein Faktor. Dass der Einzelhandel zu kämpfen hat, ist aber kein neues Phänomen – und auch in Haan längst nicht nur auf Corona zurückzuführen. Auch das macht die Stadt auf Anfrage deutlich: Manch ein Inhaber gehe in den Ruhestand und finde keinen Nachfolger. Und nicht zuletzt macht bekanntlich auch der Online-Handel niedergelassenen Einzelhändlern das Leben schwer.