Haan Drei neue Brandmeister helfen jetzt den Haaner Bürgern
Haan · Die Brandmeisteranwärter Dominik Bayer, Sam Breckwoldt und Walter Hilgenberg haben erfolgreich ihre Ausbildung beendet und verstärken jetzt die hauptamtliche Wache der Feuerwehr Haan.
(isf) Sechs Monate Grundausbildung in Bocholt, einen Monat Rettungssanitäter (Theorie), ein Monat im Haaner Krankenhaus, ein Monat Rettungsdienstpraktikum, acht Wochen lang Rettungssanitäterprüfung und dann sieben Monate Feuerwache Haan – all das liegt hinter Sam Breckwoldt. Drei rote Balken mit roter Umrandung an seinen Schultern machen nun den Unterschied. Breckwoldt ist kein Anwärter mehr, seit Oktober ist der 23-Jährige neuer Brandmeister der Feuerwache Haan. Mit ihm legten Dominik Bayer und Walter Hilgenberg ihre Prüfung ab.
„Ich war nie bei der Freiwilligen Feuerwehr, doch ich mag es, Menschen zu helfen und ich schätze die Kameradschaft“, zählt Breckwoldt die Gründe für seine Berufswahl auf. Einen handwerklichen Beruf hat der gelernte Sport- und Fitnesskaufmann nie ausgeübt, das ist auf der Feuerwache Haan nicht zwingend. Mit der Berufswahl ist es Walter Hilgenberg ähnlich ergangen. Der 34-jährige Wuppertaler war vier Jahr lang bei der Bundeswehr und hat schon dort gemerkt, dass er gerne anderen hilft. Da er glaubte, dass sein Sehvermögen ihn an der Feuerwehrdiensttauglichkeit hindern würde, bewarb sich der dreifache Familienvater erst bei der Feuerwehr, nachdem er sich seine Augen hat lasern lassen. Nun ist er zufrieden mit seinem neuen Job.
Dominik Bayer ist der einzige der Drei, der aus seiner Erfahrung von seiner zweijährigen Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr schöpfen konnte. Das hat dem gelernten Gas- und Wasserinstallateur gefallen und er hat sich bei der Feuerwehr beworben, trotz Brille. „Ich hatte Glück: Jemand anderes ist abgesprungen, ich bin nachgerückt.“
An ihrem Beruf schätzen die drei neuen Brandmeister die Vielfalt. Kein Tag ist wie der andere. Mal seien die Nächte in der Feuerwache recht entspannt, und sie können schlafen, in anderen Nächten müssten sie permanent mit dem Rettungswagen ausrücken. „Man kommt oft in Situationen, in denen die Menschen nicht auf unser Kommen vorbereitet sind, die Wohnung ist dann nicht aufgeräumt, die Leute selbst vielleicht nicht einmal gewaschen, aber so ist das Leben“, sagt Hilgenberg. Es gebe aber auch das andere Extrem, dass die Menschen sie bereits mit gepacktem Koffer erwarten würden. Einige Einsätze hat man schnell wieder vergessen, andere bleiben noch lange in Erinnerung, wie beispielsweise die ersten Einsätze der neuen Brandmeister. „Ich wurde zu einem Einsatz in eine Firma gerufen, weil dort eine Mitarbeiterin einen Hexenschuss hatte. Die Frau konnte sich nicht mehr bewegen und musste mit dem Stuhl rausgeschoben werden“, erinnert sich Breckwoldt. „Bei mir hatte sich eine Schülerin während des Unterrichts die Schulter ausgekugelt – dabei war es nicht einmal Sportunterricht“, erzählt Hilgenberg und lacht. Dominik Bayer hingegen musste zu einem Gasaustritt in einem Wohnhaus ausrücken.