Wenn es auf den Wochenstart zugeht, beschleicht Oliver und Alina Riedl fast regelmäßig ein mulmiges Gefühl. „Im Hintergrund schwingt immer die Frage mit: Bleibt die Betreuungssituation in unserer Kita so wie angekündigt oder müssen wir uns wieder auf böse Überraschungen gefasst machen“, berichten der 41-jährige IT-Manager und seine 31-jährige Ehefrau, die momentan noch in Elternzeit ist. Das Paar hat einen fast einjährigen Sohn. Tochter Amilia ist viereinhalb und besuchte in ihren ersten Lebensjahren eine private Kindertagespflege. Alles lief rund, bis das Mädchen einen Platz in der städtischen Kita am Sandbach bekam. „Über den Vollzeitplatz mit 45 Stunden Betreuung in der Woche haben wir uns zunächst sehr gefreut“, erinnern sich die Riedls, doch dann sei schnell klar geworden: „Hier läuft etwas total verkehrt.“ Alina Riedl, die auch Mitglied im Elternbeirat des Kindergartens ist, verweist auf eine Aufstellung, die für den Zeitraum August 2022 bis Juli 2023 (inklusive Ferienvorplanung) für die Kita „Am Sandbach“ Betreuungsausfälle von mehr als 60 Prozent dokumentiert – sei es wegen Notbetreuung, Verkürzung von Öffnungszeiten, Betriebsferien, Konzeptionstagen, einer vorübergehenden Gruppenschließung oder anderen Gründen: „Derzeit sind nur zwei von drei Gruppen geöffnet“, sagt Alina Riedl: „Kinder dürfen nur drei- bis viermal die Woche zwischen 7.30 und 14 Uhr in der Kita betreut werden. Nachrücken wird über den Elternbeirat organisiert.“ Ein permanenter Ritt auf der Rasierklinge.
Personalausfälle Kita-Not in Haan — am Sandbach wurde Betreuung verlost
Haan · Wegen erheblicher Personalausfälle hat die städtische Kita im Februar dieses Jahres Kinderbetreuungszeiten offenbar wochenlang ausgelost.
10.06.2023
, 06:00 Uhr