Haan Anwohner über Verkehr verärgert
Haan · Für den Abriss des alten Schulgebäudes und den Bau des neuen Gymnasiums hatte die Stadt die Verkehrsführung geändert. Von Beginn an war sie umstritten. Und die überarbeitete Neuregelung hat Probleme nicht gelöst.
Es war eine gut besuchte Informationsveranstaltung der Stadt, die da im vergangenen November in der Aula des Gymnasiums mit Anwohnern des Vogelviertels stattfand. Gesammelt und diskutiert werden sollten Ideen für eine neue Verkehrsführung. Die alte hatte seit Fertigstellung des Gymnasiums und der Umstellung der Fahrwege für viel Unmut gesorgt – zumindest bei einem Teil der Bewohner.
Mittlerweile ist ein halbes Jahr ins Land gegangen, doch verbessert hat sich so gut wie nichts – sagen zumindest nach wie vor eine Menge Anwohner, darunter auch der SPD-Vorsitzende im Haaner Stadtrat, Bernd Stracke: „Von den Anregungen, die bei der Veranstaltung im vergangenen November aus der Bürgerschaft gekommen sind, ist so gut wie nichts umgesetzt worden“, bemängelt der Anwohner und Politiker, der vor allem vor gefährlichen Begegnungen zwischen Fahrradfahrern und Pkw/Lkw im Vogelviertel gewarnt hatte – eine Kritik, bei der er auch Unterstützung vom ADAC bekommen hatte.
Nicola Günther präsentierte die akzeptabelste Verkehrsführung
GAL-Politikerin Nicola Günther listete die „nach Auffassung der Straßenverkehrsbehörde akzeptabelste Verkehrsführung“, wie sie es nennt, unlängst anhand einer Karte auf. Unter anderem heißt es da:
- „Die Adlerstraße bleibt Einbahnstraße bergauf.
- Die Straße Zum Diek wird Einbahnstraße bergauf, die Anliegerbeschilderung entfällt.
- Der Amselweg wird im Bereich von der Feldstraße bis Einmündung Zum Diek in beide Richtungen befahrbar. Dafür entfallen die Parkplätze an der rechten Seite.
- Der Lerchenweg ist Einbahnstraße vom Amselweg aus kommend.
- Eine Einfahrt vom Kreisverkehr kommend wird nicht möglich sein, die Ausfahrt bleibt in Richtung Kreisverkehr.
- Die Diekermühlenstraße wird ab Höhe Drosselweg Einbahnstraße in Richtung Gymnasium.
- Auf dem rechten Gehweg der Diekerhofstraße wird Parken nicht mehr zugelassen.“
Die Straßenverkehrsbehörde verwies durch Pressesprecherin Sonja Kunders im Rahmen einer Anfrage jetzt auf die Antworten, die sie der Haaner CDU für die Sitzung des Umwelt- und Mobilitätsausschusses am Dienstag, 31. Mai, schriftlich gegeben hat. Die Christdemokraten hatten unter anderem gefragt, ob „tatsächlich alle Parkplätze an der Einfahrt Amselweg wegfallen müssen“? Die Stadt argumentiert unter anderen mit einem ansonsten höheren Unfallrisiko.
Auch die Bitte, an allen Kreuzungen und Einmündungen in dem Wohngebiet, die Regelung „Rechts vor Links“ einzuführen, lehnt die Stadt ab. Begründung: „Eine Rechts-vor-Links-Regelung könnte lediglich bergauf führend angeordnet werden.“ Dies würde Radfahrern allerdings „die bergauf zwingend erforderliche, unterbrechungsfreie Weiterfahrt unmöglich machen und die Leichtigkeit des Verkehrs“ stören. Da motorisierte Verkehrsteilnehmer nicht so schnell bergauf zum Stillstand kommen können, wie Radfahrer, erhöhe sich zusätzlich das Risiko von Auffahrunfällen. Auch eine weitere Bitte der CDU, die Parkplatzmarkierungen auf dem unteren Teil der Diekermühlenstraße und auf der Diekerhofstraße zu erneuern, weil sie kaum noch zu erkennen seien, wird zumindest teilweise wohl nur ein frommer Wunsch bleiben. Die Antwort der Straßenverkehrsbehörde lautet in diesem Fall: „Die Erneuerung der Markierung auf dem linken Gehweg ist bereits geplant, auf dem rechten Gehweg der Diekerhofstraße jedoch nicht beabsichtigt, da er mangels abgehender Hauszugänge (Zugänge liegen in diesem Abschnitt auf der Rückseite der Häuser) vorwiegend von den halbhüftig Parkenden genutzt wird, während der linksseitige Gehweg vollständig frei ist.“ Eine Beschilderung, die halbhüftiges Parken (rechts) zulasse, sei beauftragt und beinhalte ohnehin, „dass ein Restgehweg freigehalten werden muss“.
Die Sitzung des Umwelt- und Mobilitätsausschusses findet im großen Sitzungssaal des Rathauses statt. Beginn ist um 17 Uhr.