Haaner Sommer Diskussion um das Klima

Haan · Zu gleich zwei Politik-Talks lud der Haaner Sommer am Sonntag ins Veranstaltungszelt ein. Nach dem Haaner Bundestagsabgeordneten Klaus Wiener kamen Jugendliche zu Wort.

Die Positionen der jungen Leute verdeutlichten (von links) Max Plümacher (Jusos), Christoph Ruhs (JU), Lucio Dröttbohm (GAL Jugend) und Emilia Zambon (Jugendparlament).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(sue) „Was kann Berlin von Haan lernen?“ war das Oberthema für Interviewer Rüdiger Daniel an seinen Gast, den Haaner Bundestagsabgeordneten Klaus Wiener. Vieles kam zur Sprache: Warum bei den Energiezuschüssen die Gruppe der Rentner ausgenommen sei? „Da war auch ich überrascht“, gibt Klaus Wiener zu. „Ich würde das Instrument da einsetzen, wo es wirklich gebraucht wird.“ Die Größe des Bundestages wurde angesprochen, die auch Dr. Wiener gerne verkleinert wissen würde. Ein großes Thema war der öffentliche Nahverkehr und hier besonders die Deutsche Bahn. „Wir müssen die Infrastruktur, die Schienen, verstaatlichen“, so Wiener. „Aber auf der Schiene müssen wir Wettbewerb zulassen“, da Wettbewerb das Geschäft belebe.

In der zweiten Politik-Talk-Runde diskutierte Joe Janny vom Haaner Sommer mit politisch engagierten Haaner Jugendlichen. Auch hier ging es um den öffentlichen Nahverkehr. Max Plümacher von den Jusos sprach sich für einen Ausbau in Haan aus. „In die Kreisstadt Mettmann kommt man kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln.“ Max Plümacher: „Ich wünsche mir, dass es in Haan ein bisschen lebenswerter wird“, sagte er. „Dazu gehören faire Mietpreise.“ Christoph Ruhs von der Jungen Union warf einen Blick auf die globale Zukunft: „Die Krisen nagen immer mehr an der Existenz der Menschen. Ich hoffe, dass wir eine Politik bekommen, die in langfristigen Phasen denkt.“ Europa solle eigenständiger werden und unabhängiger. Lucio Dröttboom von der GAL Jugend prophezeite: „Es wird sehr, sehr warm. Wir haben nicht nur Corona und Krieg, wir haben auch Klima.“ Das Leben werde sich verändern. „Wir müssen uns anpassen und wir müssen noch viel solidarischer werden.“

Eine Auflösung bisheriger Rollenbilder wünscht sich Emilia Zambon vom Haaner Jugendparlament. „Zwei Frauen mit Kind oder zwei Männer mit Kind sollten selbstverständlich sein. Oder eine Frau, die sich entschließt, allein ein Kind zu bekommen.“ Alle vier Jugendlichen engagieren sich ehrenamtlich, nicht nur in der Politik. So wundert es nicht, dass das Ehrenamt an sich einen hohen Stellenwert bei den jungen Leuten hat. Joe Jannys Frage, ob jeder ein Ehrenamt ausüben solle, wurde dann auch einstimmig mit „Ja“ beantwortet. Ein großes Thema der zweiten Runde war „Corona in der Schule/Universität“. Hier waren sich die vier Jugendlichen einig, dass die Politik vorausschauender vorgehen sollte und vor allem auch transparenter kommunizieren, vor allem mit den Schulen. „Verschiedene Entscheidungen, die getroffen wurden, waren recht kurzfristig“, meinte Lucio Dröttboom. „Die Landesregierung sollte jetzt schon für den Herbst/Winter planen.“ Dem stimmte Christoph Ruhs und wünschte sich, „dass man den Schülern sagt, was man
vorhat.“