Krankenhäuser in Hilden und Haan Gesundheitsversorgung – der Schock sitzt noch tief

Hilden/Haan · „Wir waren mal ein hervorragendes Land mit einem perfekten Gesundheitssystem und einem perfekten Notfallsystem“, sagen Experten. Wie rau der Wind heute weht, haben Hilden und vor allem Haan im letzten Jahr schmerzhaft erfahren müssen.

Das Gelände des ehemaligen Krankenhauses Sankt Josef Haan: Der gewünschte Gesundheitscampus weist noch diverse Lücken auf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

In Sachen „medizinische Grundversorgung“ haben die Städte Hilden und Haan im vergangenen Jahr ihren ganz persönlichen „heißen Herbst“ erlebt. Als die katholische Kplus-Betreibergruppe plötzlich Insolvenz-Antrag stellte, stand gewissermaßen ohne Vorwarnung die Schließung der Krankenhäuser in beiden Städten im Raum. Dass nicht nur – wie schon länger geplant – die Lukasklinik in Solingen-Ohligs dicht gemacht werden würde, sondern auch die beiden Standorte in Haan und Hilden, löste ein mittleres Erdbeben aus. Denn die Ergebnisse, die dort bis zu diesem Moment erzielt worden waren, galten als durchaus respektabel. Insbesondere Sankt Josef in der Gartenstadt Haan schrieb nicht nur schwarze Zahlen, sondern hatte gerade erst den Bettentrakt saniert. 2020 war dann der neue OP-Trakt mit fünf Sälen in Betrieb genommen worden – ein Millionen-Projekt. So ein Haus schließt man doch nicht. Nicht? Doch!