Coronaschutz Trotz gelockerter Corona-Regeln: Hilden und Haan tragen weiter Maske
Hilden/Haan · Auch wenn die Maskenpflicht nicht mehr gilt: Zum Eigenschutz und zum Schutz anderer möchten viele Hildener und Haaner in Geschäften und in Schulen nicht auf den Mund-Nasenschutz verzichten.
Auch wenn die Maskenpflicht am Wochenende gefallen ist – der Großteil der Hildener und Haaner scheint in Geschäften auch weiterhin einen Mund-Nase-Schutz tragen zu wollen. So zumindest der Eindruck aus den Innenstädten, den Einzelhändler bestätigen.
„Bei uns trugen bisher alle Kunden eine Maske“, erklärt am Montagmittag beispielsweise Andrea Mettlicki von SpielPlus am Warrington-Platz in Hilden. Sie stellt es den Kunden frei, eine Maske zu tragen. Auf ihr Hausrecht pocht sie nicht: „Das würde wahrscheinlich einige Kunden vergraulen“, sagt sie.
Laura Stenka sucht mit der sieben Monate alten Käthe ein paar Spielsachen. Sie trägt Maske: „Wir haben jetzt zwei Jahre auf uns aber vor allem auch auf andere Rücksicht genommen“, sagt sie. Die Solingerin wird weiterhin die Maske tragen, um andere Menschen zu schützen.
„Es herrscht Unverständnis über die Maskenlockerung zum jetzigen Zeitpunkt“, erklärt Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand. Den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern empfehlen die Handelsunternehmen, weiter FFP2 Maske zu tragen – zumindest bei Kundenkontakt, erklärt er. „Die Kundinnen und Kunden werden teilweise gebeten, eine Maske zu tragen, aber ,hausrechtmäßig‘ versucht das kein Händler durchzusetzen.“
Anders sieht es im Hildener Rathaus aus. Bürgermeister Claus Pommer hat die Maskenpflicht in städtischen Gebäuden bis zum 25. Mai verlängert. „Für die Hildener, die am Montag ins Rathaus gekommen sind, war die Maskenpflicht weiterhin selbstverständlich“, erklärt Stadtsprecherin Henrike Ludes-Loer. Missmutig habe sich niemand über die Entscheidung des Bürgermeisters gezeigt.
Auch im Haaner Rathaus gilt vorerst weiterhin die Maskenpflicht, „damit wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend schützen können“, sagt Bürgermeisterin Bettina Warnecke. Allein zwischen November vergangenen Jahres und März 2022 habe es bei den Bediensteten der Stadt Haan 92 Ausfälle wegen einer Corona-Erkrankung oder durch entsprechende Quarantäne-Maßnahmen gegeben, teilte Hauptamtsleiter Gerd Titzer unlängst mit: 27 Fälle, also etwa ein Drittel, hätten ausschließlich Kita-Personal betroffen, 13 weitere das Jugendamt – allesamt Bereiche mit viel Bürgerkontakten. „FFP-2-Masken müssen es aber nicht mehr unbedingt sein“, schränkt die Stadtchefin ein. Außerdem sei die 3-G-Regel ab sofort aufgehoben.
Keine Maskenpflicht, aber „ein dringendes Gebot“ – so setzen die Stadtwerke Haan die neue Schutzverordnung für ihr Schwimm- und Sportbad um: „Wir appellieren an alle unsere Besucher, auf dem Weg bis zum Spind und in der Umkleide weiterhin Maske zu tragen, werden aber niemanden zu Boden ringen, der sich nicht daran halten sollte“, erläutert Geschäftsführer Stefan Chemelli. Angesichts der aktuellen Inzidenz-Höchststände geht er davon aus, dass sich „die weitaus überwiegende Zahl der Leute an unser Gebot halten wird“. Auch im Hildorado ist die Maskenpflicht gefallen: „Wir bitten Sie aber zu Ihrem eigenen Schutz und zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Trockenbereichen des Bades – insbesondere an der Kasse – weiterhin eine Maske zu tragen“, so die Stadtwerke Hilden.
Sonja Meyer, Inhaberin des Concept-Stores „Mama rockt“ für junge Familien in Haan, und ihr Ehemann haben in den vergangenen Tagen ihre Kundschaft bereits darauf vorbereitet, „dass bei uns auch weiterhin Maskenpflicht besteht“.
Seit Montag brauchen Kinder und Jugendliche auch im Unterricht keine Masken mehr zu tragen. Viele Schulen bitten aber darum, den Mund-Nasen-Schutz weiter zu benutzen: „Wir haben die dringende Empfehlung ausgesprochen, die Masken weiter zu tragen“, erklärt der Leiter des Hildener Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, Rolf Geisler. Daran hätten sich die Schüler auch gehalten.