Hilden Den Kunstfälschern auf der Spur

Hilden. · Werner Scholzen hat bereits 17 Patente erhalten, darunter Selbstklebeetiketten oder für einen Löffel, der auch als Trinkhalm funktioniert. Unter der Nummer 17181704,2 ist dem 78-jährigen Tüftler am 16. November 2020 das europäische Patent für sein „Verfahren für die Urheberschaftsbewertung eines Gemäldes sowie eine entsprechende Verwendung“ erteilt worden.

Werner Scholzen aus Hilden ist Erfinder, Kunsthändler, Sachverständiger und Unternehmer.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Null Chance“ hätte er gehabt, sagt Werner Scholzen selbstbewusst. Der Hildener Kunst-Sachverständige und -Sammler ist sich sicher, dass seine neu entwickelte Computer-Software auch meisterliche Fälschungen eines Wolfgang Beltracchi, der selbst renommierte Kunstfachleute täuschen konnte, sicher entlarvt hätte. Negative Erfahrungen mit Fälschungen brachten den Kunstsachverständigen Scholzen 2007 dazu, den Versuch zu unternehmen, mit innovativen Ideen und digitaler Technik den lukrativen Sumpf der Kunstfälschung trockenzulegen. Die bislang angewandten Methoden der Echtheitsanalyse eines Kunstwerks bieten keine 100-prozentige Sicherheit. Die erreicht angeblich die Software von Scholzen, die wie bei einem Fingerabdruck mit einem digitalen Scan-Abgleich funktioniert, für den extrem hoch aufgelöste Fotografien die Basis bilden. Mittels einer so genannten computer-berechneten Kreuzvalidierung zwischen dem zweifelhaften Werk und einem eindeutigen Original schafft es die Künstliche Intelligenz zweifelsfrei Fälschungen zu identifizieren.
Dies passiert unter Zuhilfenahme von über 1000 Parametern. Dazu gehören etwa Malduktus, Pastosität oder Beschaffenheit der Farben.