Skandal um Kardinal Woelki „Hätte Verein früher verlassen“

Haan/Hilden · Hildegard Graf-Borstar war tief in der katholischen Kirche verwurzelt. Jetzt ist sie ausgetreten. Ihr Weg ist ein Sinnbild für viele, die das Vertrauen verloren haben, nicht nur wegen der Missbrauchs-Skandale.

Hildegard Graf-Borstar vor der katholischen Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria in Haan. Die 54-Jährige ist aus der Kirche ausgetreten.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Kirche und Glauben haben im Leben von Hildegard Graf-Borstar schon immer eine große Rolle gespielt: Sie wuchs in einem katholischen Elternhaus auf. Der Vater war im Kirchenvorstand, die Mutter in der Frauengemeinschaft aktiv. „Beten war und ist für mich so selbstverständlich wie Zähneputzen”, sagt die Haanerin, die auf dem Gymnasium St. Ursula in Aachen ihr Abitur machte. Kirchengebäude sind ihr vertraut – dort und in der Gemeinde habe sie sehr viel Freude und Geborgenheit erfahren, betont sie: „Der Glaube ist mir immer ein sicherer Hafen auch in stürmischen Gewässern gewesen.”