Haan Käufer für Haus Poock gesucht

Haan. · Das idyllisch gelegene Anwesen wird zum Preis von 1,1 Millionen Euro angeboten.

Vor genau 50 Jahren eröffnete das Hotel Haus Poock an der Osterholzer Straße.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Der 12. März ist für die Gruitener Familie Taschke eigentlich ein besonderer Tag. Besteht ihr Hotel Haus Poock an diesem Tag doch genau ein halbes Jahrhundert. Gefeiert werden soll jedoch nicht, wie die jetzige Inhaberin, Tochter Kirsten Joest, verriet. Der Betrieb laufe „ganz normal“ weiter.

Die Zukunft des Traditions-Unternehmens, dessen Geschichte 1970 begann und das sich bis heute im Familienbesitz befindet, steht zurzeit in den Sternen. Der Komplex oberhalb des Gruitener Dorfes soll nämlich verkauft werden. Immobilienportale beschreiben es als „familiengeführtes Hotel mit Gastronomie und Betreiber-Wohnung in idyllischer Lage“. Der Kaufpreis für das rund 4600 Quadratmeter große Grundstück und die Gebäude ist mit 1,1 Millionen Euro angegeben.

Zu den Gründen für den geplanten Verkauf möchte sich Kirsten Joest momentan nicht äußern, räumt aber ein, es bestehe kein zeitlicher Druck.

1970 erwarben die Eheleute Heinz und Minni Poock das Anwesen direkt am Rande des heutigen Neanderlandsteig-Wanderweges. In einer historischen Betrachtung des Gruitener Dorfes heißt es wörtlich: „Außer einer reichhaltigen Speisekarte wurden auch Fisch-und Wildspezialitäten angeboten. Eine weitere Spezialität des Hauses war die Bergische Kaffeetafel, die, so wie der Kuchen, aus eigener Herstellung kamen.“ Wegen der ruhigen Lage im Erholungsgebiet sei das Hotel Haus Poock auch für Familien mit Kindern sehr gut geeignet”. Dafür sorgten nicht zuletzt ein großer Spielplatz sowie ein benachbartes Gehege mit Damwild.

2012 übernahm Kirsten Joest den elterlichen Betrieb, obwohl sie das nach eigener Äußerung von damals „eigentlich nie wollte“. Als sie nach der Ausbildung im Velberter Hotel Zur Traube 1993 in den Familienbetrieb einstieg, kümmerte sie sich gemeinsam mit Mutter Brigitte Taschke um den Service. Ihr Bruder Holger verantwortete den Küchenbetrieb. Der plötzliche Tod des Sohnes und Bruders im Jahre 1996 zwang Mutter und Tochter, sich neu aufzustellen.

Zu den Hotelgästen zählten stets sowohl Handwerker, die in der Umgebung auf Baustellen arbeiteten, aber auch Touristen, die Haus Poock zum Ausgangspunkt für Wander-Urlaube rund um das Neandertal und die Natur des Bergischen Landes machten. Auch in der aktuellen Verkaufsbeschreibung ist die Lage des Hotels an de Osterholzer Straße als ein wichtiger Pluspunkt beschrieben.

Weiter heißt es: „Neben dem Hotelgebäude befinden sich auf dem Grundstück noch eine große Sommerterrasse, sechs Garagen, ein Carport, ein großer Parkplatz für Hotelgäste und Besucher sowie ein Spielplatz. Der Spielplatz ist unentgeltlich an den Kreis Mettmann verpachtet – die Pflege und Instandsetzung obliegt dem Pächter.“

Zehn Einzel-und 21 Doppelzimmer hat das Hotel. Das Restaurant wurde 1980 durch einen Wintergarten erweitert. Gute Nachricht: Eine Schließung des Restaurants steht offenbar erst einmal nicht zu befürchten. Laut der Inhaberin „machen wir so lange, bis wir einen Käufer gefunden haben, erst einmal weiter“.