Klimaschutz in Haan Was das Haaner Klimaschutzkonzept nun umfasst

Haan · Das städtische Konzept umfast die Felder Energiewende, Mobilitätswende, Klimabildung, klimafreundliches Bauen und Sanieren und die Kommune als Vorbild. Einiges wurde noch einmal  im Ausschuss diskutiert.

Im Haaner Ausschuss ging es auch um Photovoltaikanlagen, konkreter um sogenannte „Steckfertige PV-Module“.

Foto: dpa/Marijan Murat

Eigentlich sollten in der Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt und Mobilität nur noch die Punkte des Integrierten Klimaschutzkonzeptes (IKK) diskutiert werden, bei denen es nach einer interfraktionellen Sitzung noch Klärungsbedarf gab. Da waren die Fraktionen der WLH und GAL aber nicht dabei. Und so ging man bei der Sitzung doch noch einmal jeden Punkt des umfangreichen Plans durch.

Im IKK sollen Maßnahmen festgelegt werden, die in den nächsten drei Jahren von der Stadtverwaltung im Bereich des Klima- und Umweltschutzes umgesetzt werden sollen. Rund 30 verschiedene Vorgaben wird das Papier am Ende umfassen. „Mehr würden wir auch nicht schaffen. Maximal 30 war unsere Vorgabe“, erklärte Janine Müller, die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Haan im Ausschuss. Im Entwurf fanden sich aber noch 33 Ideen, weitere wurden bereits im Vorfeld aussortiert. Alle Ideen, die es nicht ins IKK schaffen, werden in einen Ideenpool verschoben, sodass sie zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden könnten.

Dabei umfassen die Maßnahmen die Felder: Energiewende, Mobilitätswende, Klimabildung, klimafreundliches Bauen und Sanieren und die Kommune als Vorbild, wo es insbesondere darum geht, was die Stadtverwaltung selbst umsetzen kann. Hier gab es auch immer wieder Kritik daran, dass die Verwaltung beim Thema Klimaschutz deutlich hinterherhinke. „Ich kann kaum glauben, dass die Verwaltung bisher offenbar kein funktionierendes Abfallmanagement hat“, sagte beispielsweise Meike Lukat von der WLH-Fraktion. Trotzdem wird dieser Punkt, der durch Schulungen zu weniger Müllaufkommen in der Verwaltung führen soll, mit in den Plan aufgenommen. Das hat Christine-Petra Schacht, die Technische Beigeordnete der Stadt, am Ende der Diskussion entschieden.

Viel gesprochen wurde auch über den Punkt „E3 – Steckerfertige PV-Module“. Hier ist eine Förderung für private Haushalte angedacht. Die Fraktion GAL findet so eine Förderung nicht zielführend. „Wir erreichen mit einer Förderung nur die Menschen, die ohnehin schon planen, eine solche Anlage zu kaufen und es sich auch leisten können. Aber eben nicht die, die das noch nicht auf dem Schirm haben“, sagte Andreas Rehm (GAL). Er plädierte eher dafür, Menschen anzusprechen, in ihren Wohnungen zu erreichen und die Verbreitung erneuerbarer Energie, im kleinen Maßstab zu Hause auf dem Balkon, voranzutreiben. Am Ende wurde der Punkt trotz der GAL-Gegenwehr in den Plan mitaufgenommen.

Eine Nachfrage gab es zum Thema Stromsparcheck. Die Stadt plant, dass einkommensschwache Haushalte eine kostenlose Beratung durch die Caritas erhalten. Dabei sollen Einsparpotenziale herausgearbeitet werden und mögliche Stromverschwender in den Wohnungen identifiziert werden. Berater sollen dazu in die Wohnungen der Menschen kommen. Als Berater ausgebildet werden sollen Langzeitarbeitslose. Das fand die WLH-Fraktion sonderbar. Janine Müller erklärte aber: „Das klappt in der Umsetzung sehr gut, auch ein EU-Projekt bewertet die Ausbildung von Langzeitarbeitslosen in dem Bereich als sehr gut“. Darüber hinaus gebe es weitere Forschungen.

Das gesamte Konzept wurde im regulären Umweltausschuss am 13. September beschlossen und ist dann bald auch Thema im Haupt- und Finanzausschuss. Einen Überblick des gesamten Konzeptes, auch mit Einschätzungen zur Schadstoffeinsparung und zu den Finanzen, gibt es online unter: