Hilden Sturmschäden vom Juli werden erst 2020 repariert

Hilden. · Drei Wochen nach dem Unwetter mit Starkwinden funktioniert die Stromtrasse der Bahn noch immer nicht.

Ein Unwetter traf Hilden am Freitag, 26. Juli 2019. An der Hülsenstraße ist ein Baum auf Autos einer Verkaufsausstellung gefallen.

Foto: Christoph Schmidt

Nur wenige Minuten wütet der Sturm über der Stadt, nur kurz prasselt der Regen vom Himmel – doch das reicht, um den Hildener Westen in ein Chaos zu stürzen: Umgestürzte und entwurzelte Bäume, die zum Teil auch auf Häuser und Fahrzeuge fallen. Mehrere Brandmeldeanlage lösen aus, vermutlich durch Blitzeinschlag. Der starke Wind deckt Dächer ab. Im Bereich Im Hock reißen Freileitungen der Deutschen Bahn, außerdem beschädigt der Sturm vier Strommasten. Die Feuerwehr mobilisiert alle Retter, die sie kriegen kann und ist mit 65 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen über Stunden im Dauereinsatz. Besonders betroffen sind die Düsseldorfer Straße, die Niedenstraße sowie die Hülsenstraße.

Die meisten Schäden sind drei Wochen nach dem verheerenden Wetterereignis bereits beseitigt worden. Die Stromtrasse wird die Deutsche Bahn allerdings noch weiter beschäftigen. „Derzeit laufen die Planungen, Bauvorbereitungen und Beauftragungen von Spezialfirmen zur Reparatur der Anlagen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen sein“, erklärte ein Bahnsprecher. Mitarbeiter des Konzerns fällen Bäume, um im Wald Platz für die Bauarbeiten zu schaffen.

Ab September werde das Mastgestänge provisorisch instandgesetzt. „Im nächsten Jahr werden vier Masten neu gebaut und ersetzen an gleicher Stelle die beschädigten Masten“, so der Bahnsprecher weiter. Die Leitung sei natürlich derzeit abgeschaltet. An der Forststraße hängt die Oberleitung teilweise nur einen halben Meter über Gebäuden. An der Reisholzstraße ist das Kabel mit Flatterband markiert, damit Fahrer von Lastwagen mit hohen Aufbauten gewarnt sind.

Probleme in der Stromversorgung hat die Bahn durch den Wegfall der Trasse Köln-Gerresheim jedoch nicht: „Die Kompensation erfolgt durch veränderte Energieeinspeisung und Lastflüsse im bundesweit bahneigenen Hochspannungsnetz. Durch die Schäden gibt es keine Einschränkungen im Bahnverkehr“, erklärt der Bahnsprecher weiter.Schnell macht vor drei Wochen das Gerücht die Runde, ein „Tornado“ habe im Hildener Westen gewütet. Das findet Heinrich Röhr, Dienstgruppenleiter bei der Kreispolizei Mettmann, unseriös: „Das war kein Tornado, nur starke Winde in einem sehr begrenzten Bereich mit etwa 1000 Meter Durchmesser im Bereich Westring/Gerresheimer Straße/Im Hock.“