Anton-Schwarz-Hauptschule: Schüler in der Warteschleife
Der Umzug zum Berliner Ring verzögert sich um ein Jahr. Gründe sind der vorgezogene Mensaanbau und unterschiedlich lange Unterrichtsstunden.
Monheim. „Ein bisschen ein merkwürdigens Gefühl ist das schon.“ Das hatten kürzlich noch Jugendliche der Anton-Schwarz-Hauptschule gesagt mit Blick auf die Tatsache, dass sie nach den Sommerferien nicht mehr an der Erich-Klausener-Straße unterrichtet werden, sondern am Berliner Ring. Dort lernen sie dann parallel zu den Schülern der ebenfalls auslaufenden Lise-Meitner-Realschule und der im vergangenen Sommer an den Start gegangenen Sekundarschule — so die bisherigen Pläne. Aber daraus wird erst einmal nichts werden.
Bürgermeister Daniel Zimmermann bestätigte Donnerstag, dass der eigentliche Zeitplan nicht einzuhalten ist: „Zwar ist nach wie vor eine provisorische Containerlösung am Berliner Ring vorgesehen. Aber nicht mehr in diesem Jahr. Doch es bleibt dabei: Die Container sind natürlich nur für die Hauptschüler gedacht.“
Zur Erinnerung: Eigentlich sollten zum neuen Schuljahr die dann noch verbleibenden drei Jahrgänge mit je zwei Klassen der Hauptschule zum Berliner Ring umgezogen sein. Der Mehrbedarf an Räumen sollte mit sechs Containern aufgefangen werden. Doch nun können die Hauptschüler bis zum Sommer 2014 an ihrem bisherigen Standort bleiben, denn verschiedene Gründe zwingen zum Umdenken.
Da ist einmal der Mensanbau am Berliner Ring mit kalkulierten 500 000 Euro. Der wird wegen des Bedarfs in Absprache mit der Politik vorgezogen auf dieses Jahr. Die Erweiterung erfolgt auf dem Schulhofgelände in Richtung Heerweg. Baustellenmaterial nimmt weiteren Platz dort weg. Wenn dann auch noch die Container parallel aufgestellt würden, wäre es schlicht zu eng, wie Peter Heimann, Bereichsleiter Schulen, auf Anfrage bestätigt.
Dann sind da noch die unterschiedlichen Längen der Schulstunden. Während Sekundarschule und kooperierendes Otto-Hahn-Gymnasium 60 Minuten haben, sind es bei Real- und Hauptschule 45 Minuten. Logistisch bringt es erhebliche Schwierigkeiten mit sich, die Fachräume entsprechend zufriedenstellend für alle zu belegen. Nun soll erst einmal in aller Ruhe überlegt werden, wie das sinnvoll vereinheitlicht werden kann.
Finanziell hat der einjährige Aufschub kaum Auswirkungen. „Die ursprünglichen jährlichen Betriebskosten von 300 000 Euro im Jahr an der Hauptschule konnten wir durch Schließungen einzelner Gebäudeteile ohnehin schon erheblich senken“, sagt Michael Lobe vom städtischen Gebäudemanagement.
Ruth Küpperbusch-Jones, scheidende Rektorin (Ruhestand) der Hauptschule, findet diese Lösung auf WZ-Anfrage „wesentlich besser, als etwas übers Knie zu brechen“. Und die Pädagogin ist sicher: „Die Kinder werden sich freuen, noch ein Jahr an ihrer eigenen Schule bleiben zu können.“