Das Panikorchester feiert 35-Jähriges
Die Paniker feierten Geburtstag und ließen mehr als drei Jahrzehnte musikalisch Revue passieren.
Monheim. 35 Jahre Panikorchester — das musste gefeiert werden. „Freud ze maache un ze laache, dat steht us em Senn“, lautete das Motto, unter dem die Geburtstagsfeier stand.
Am Samstag und am Sonntagabend kamen zahlreiche Freunde der Herren mit den Bibis in die Festhalle Bormacher, um dort mit ihnen zu feiern.
Nachdem das Prinzenpaar samt Gefolge und die Bläserklasse der Peter-Ustinov-Gesamtschule dem Panikorchester gratuliert hatte, bestiegen die Jubilare selbst die Bühne. „Wir beginnen mit schwerem Vorspiel“, leitete Emil Drösser seine Gruppe an und die Zeitreise durch die Geschichte der Paniker begann.
Wie vor 35 Jahren trommelten die in die Jahre gekommenen Herren auf Mülltonnen und Blechtöpfen herum, bliesen zum Teil schräge Töne aus der Trompete und zupften den Besenbass.
Es wurde zunächst ein Potpourri der bekanntesten Paniker-Lieder zum Besten gegeben, das auch nach all den Jahren immer noch das Publikum erheiterte. Allen voran der „Köttelsong“, der erste eigene Song der Gruppe, in dem es um die Anhäufung von Hundekot auf den Gehwegen geht. „Damals ein großes Thema im Stadtrat“, erklärte der Gründer der Paniker, Emil Drösser.
Gemeinsam mit den Lehrern der Musikschule Monheim blickten die Paniker auch auf das 100-jährige Bestehen der Gromoka zurück. Alte Hits von Willi Ostermann, Hans Knipp und anderen Kölner Größen verwandelten die Paniker im Jahr 2002 in Swingnummern. „Dem Schmitz sing Frau is durchjebrannt“, „De Mösch“, aber auch Heimattöne mit „Boomberch am aale Rhing“ wurden wieder aufgeführt.
Auf einer Leinwand wurde altes Filmmaterial der Anfänge der Paniker gezeigt. Auch die Opern und Musicals wurden den Gästen wieder in Erinnerung gerufen. Denn die Paniker können nicht nur singen, sondern auch tanzen und schauspielern. Das wollten sie auch mit einer neuen Minioper zeigen. Wagners „Tristan und Isolde“ wurde von den Panikern neu interpretiert und sollte als Höhepunkt vorgeführt werden.
„Was in Bayreuth in fünf Stunden aufgeführt wird, schaffen wir in 20 Minuten“, kündigten sie an und versprachen: „Es werden Tränen fließen vor Freude und vor Rührung.“ Doch statt um Tristan und Isolde ging es um Hühner. „Dies Bildnis ist besonders schön“, sang Emil Drösser als der Hahn Archibald und stolzierte mit Spiegel und Schirm in den Händen auf die Bühne.
Er sollte die Hühner von Bauer Meier bezirzen, damit sie wieder viele Eier legen. Auf das Gehabe des Gockels konnten die Hühner jedoch nur mit Windeiern reagieren, woraufhin ihnen der Tod durch Erhängen droht. Doch Hahn Archibald umgarnte die Hennen mit Zuneigung und Liebe und erhielt schließlich große Paniker-Eier als Belohnung.