Klimaschutz in Langenfeld Stadt will treibhausgasneutral werden

Langenfeld · Jetzt im Sommer beginnt verwaltungsintern die Vorbereitung für ein neues Klimaschutzkonzept, das an ein externes Büro vergeben werden soll. Um das Leistungsverzeichnis zu erstellen, wird eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Verwaltung und Politik eingerichtet.

Ob die Wiedervernässung des Further Moores auch in die Bilanz einfließt, wenn das strategische Ziel mit der Treibhausgasneutralität enger gefasst wird, ist umstritten. Diese Maßnahme ist jedenfalls ein großer Positivposten in der Bilanz.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die Stadt Langenfeld soll bis 2035 nicht klima-, sondern treibhausgasneutral werden. Das hat der Rat der Stadt in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien beschlossen. Nur, was heißt treibhausgasneutral? Klimaneutralität meint einen Zustand, bei dem menschliche Aktivitäten im Ergebnis keine Nettoeffekte mehr auf das Klimasystem haben. „Im Gegenzug müsste man dann jede menschliche Aktivität bilanzieren, auch das Fällen eines Baumes. Das wäre einfach zu komplex und zu viel“, erklärt der Klimaschutzbeauftragte Jens Hecker. Deshalb folgten die meisten Kommunen dem Begriff Treibhausgasneutralität: Damit sind Aktivitäten gemeint, bei denen entweder keine Treibhausgase in die Atmosphäre emittiert werden, oder diese werden vollständig durch negative Emissionen ausgeglichen, sodass es zu keinem Konzentrationsanstieg der Gase kommt. Ausgeklammert werden unvermeidbare Emissionen, wie sie die Landwirtschaft erzeugt. In der fraglichen Ratssitzung hatte Hecker auf Anfrage der Grünen angemerkt, dass man die Wiedervernässung des Further Moores möglicherweise als dem Klima zuträglich einbeziehen könne. Natürlich gründe sich der Rats-beschluss, der ursprünglich auf einen BGL-Antrag zurückgeht, auf eine lange Reihe von Klimaschutzmaßnahmen, die bereits umgesetzt wurden. Unter anderem verweist Hecker in seiner Ratsvorlage auf die Umsetzung vieler Einzelmaßnahmen in den Bereichen Klimafolgenanpassung, Umweltbildung, Energie, Artenvielfalt, Mobilität, Elektromobilität, Ladeinfrastrukturausbau, Rad- und Fußverkehr. Zudem habe es die Stadt an die Spitze des Photovoltaik-Ausbaus in der Region geschafft. Allein zum Thema Artenschutz will der Klimaschutzbeauftragte noch in diesem Jahr ein Handlungskonzept erarbeiten, um dieses Ziel strukturierter verfolgen zu können.