Seit Montag ist im Backoffice der Hubertus Apotheke die Hölle los: Im Minutentakt laufen die Mitarbeiterinnen zum Kopieren mit gelben Impfpässen und Personalausweisen ins Büro, in dem seit dieser Woche Andreas Krause sitzt, um das Team von Petra Schultz zu unterstützen. Ihn und Lucy Doleys hat die Apothekeninhaberin speziell für das Ausstellen der Zertifikate eingestellt. „Letzte Woche stand fest, dass Apotheker die Zertifikate ausstellen würden und erst am Montag haben wir zum ersten Mal das Programm gesehen, mit dem wir jetzt arbeiten.“ Natürlich funktionierte am ersten Tag nicht alles einwandfrei, berichtet Schultz. „Wir hatten Probleme bei der Anmeldung, mussten ein neues Passwort erstellen und all das natürlich zum normalen Apothekenalltag.“ Die Zeit, um den Tag am Schreibtisch zu sitzen, die Daten der Kunden samt Impfnachweise in die Formularmaske einzutippen und sich über erneut abgestürzte Server zu ärgern, hat Schultz einfach nicht. „Am Montag konnten wir mit kleineren Störungen zwischendurch insgesamt 200 Zertifikate erstellen“, berichtet die Apothekerin. „Und jetzt hängen wir seit einer Viertelstunde an einem Formular fest, weil der Server nicht reagiert“, fügt Krause kopfschüttelnd hinzu. Die meisten Kunden hätten Verständnis dafür, dass das Zertifikat nicht gleich vor Ort ausgestellt werden könnte. „Ich habe extra für die Ausstellung der digitalen Impfpässe einen neuen Computer und einen neuen Kopierer gekauft, aber auch das ist zu wenig, um dem großen Andrang von jetzt auf gleich Herr zu werden.“ Schultz und ihre Mitarbeiter versuchen dringende Fälle vorzuziehen, damit das Dokument am nächsten Tag abholbereit ist und legen Nachtschichten ein. Dennoch gebe es auch Kunden, denen es nicht schnell genug geht. „Es gibt auch solche, die uns erzählen wollen, wie es geht und dass man ihnen das Zertifikat als pdf-Dokument doch per Mail zukommen lassen sollte.“