Die Impf-Priorisierung aufheben, damit die Hoffnung auf ein reelles Impfangebot wecken, aber dann nicht genügend Impfstoff bereitstellen – diese Entscheidung des Bundesgesundheitsministers hätte den niedergelassenen Ärzten einen weiteren turbulenten Wochenauftakt bescheren können. Aber „es war nicht so schlimm wie erwartet“, sagt Erich Richard Arens, Hausarzt in Monheim. Seine Praxis impfe bereits so viel, da stehe das Telefon sowieso nie still. Pro Tag liefen etwa 50 E-Mail-Anfragen ein. Vorletzte Woche etwa habe er 350 Impfungen vorgenommen, sagt der Arzt. „Zum Vergleich: Zu Beginn der Grippesaison impfe ich 700 bis 1000 Patienten.“ Nur ginge die Grippe-Impfung in der Regel nicht mit Beschimpfungen, Animositäten gegenüber Priorisierten und Diskussionen über die Qualität des Impfstoffes einher. Das sei neben dem bürokratischen Aufwand sehr zeitraubend und nervlich belastend. Das Kardinalproblem: „Viele der über 60-Jährigen möchten kein Astrazeneca, davon sind aber noch größere Kontingente verfügbar.“ Er werde jetzt versuchen, die restlichen priorisierten Patienten, die noch nicht geimpft sind, mit Biontech zu versorgen.
NRW Der ganz goße Andrang bleibt aus
Langenfeld/Monheim · Die Hausärzte wollen sich nach dem Wegfall der Priorisierung an die Empfehlungen der Stiko halten. Bei Orthomol öffnet die Impfstraße am Dienstag. Es gibt 38 Dosen Biontech.
08.06.2021
, 06:00 Uhr