Mein Fahrrad ist nicht das einzige, das vor dem Wiescheider Treff steht. Aber das einzige „normale“. Bei allen anderen handelt es sich um Pedelecs, E-Bikes genannt. Im Gebäude ist schon alles vorbereitet für den Theorie-Teil des Pedelec-Trainings, das von der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizei Mettmann angeboten wird. Um kurz nach elf Uhr startet Polizeihauptkommissar Michael Buff (45) mit seinem Vortrag. Die 18 Teilnehmer, größtenteils Senioren, hören gespannt zu, als Buff erklärt, warum das Training notwendig ist: 2022 gab es 2,2 Millionen E-Bikes in Deutschland und jedes Jahr werden es mehr. Auch die Unfallrate ist sehr hoch: 2023 starben 40 Menschen nach einem Unfall mit einem E-Bike. Der Trend sei zwar rückläufig, aber trotzdem fällt vielen der Umgang mit dem E-Bike schwer. „Das Ziel des Trainings ist, den Leuten einen sicheren Umgang mit ihrem E-Bike zu zeigen“, erklärt Buffs Kollegin Polizeihauptkommissarin Anja Stropp (43). „Während Corona sind sehr viele Menschen plötzlich vom Auto aufs Fahrrad umgestiegen. Das Problem ist nicht, dass sie nicht Rad fahren können, sondern, dass das Handling mit dem E-Bike ein anderes ist als das mit einem gewöhnlichen Fahrrad“, so die Ratingerin. Das liegt vor allem an dem deutlich höheren Gewicht eines E-Bikes, dessen Einfluss auf die Fahrweise viele Leute unterschätzen. Zweites Thema ist der Unterschied zwischen Pedelec, S-Pedelec und E-Bike. Pedelecs und E-Bikes haben eine Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h, das Pedelec unterstützt nur beim in die Pedale treten, das E-Bike liefert die gnaze Zeit zusätzliche Power. Ein S-Pedelec kann bis zu 45 km/h schnell werden und zählt wie das E-Bike als Kleinkraftrad. Pedelecs sind rechtlich mit normalen Fahrrädern gleichgestellt. Demnach gelten für Pedelec-Fahrer die gleichen Verkehrsregeln wie für Fahrradfahrer. Dabei hat das Pedelec vier verschiedene Fahrstufen – Eco, Tour, Sport und Turbo – und – abhängig vom Akku – eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern. Buff zeigt den Teilnehmern, wo sie in Langenfeld als Pedelec-Fahrer fahren würden. Auf der Richrather Straße gibt es zum Beispiel einen Fahrradschutzstreifen. Diesen dürfen Autos, wenn nötig, befahren im Gegensatz zum klassischen Radweg, der durch eine durchgezogene weiße Linie gekennzeichnet ist.
Pedelec-Training in Langenfeld Sicher unterwegs mit dem E-Bike
Langenfeld · E-Bikes erfreuen sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Doch wie geht man mit E-Bikes um? Und wie fährt es sich sicher?
05.04.2024
, 06:00 Uhr