Langenfeld Nachhilfelehrer: „Das Niveau sinkt weiter“

Langenfeld · Der Pisa-Schock kommt für Nachhilfelehrer nicht überraschend. Sie beobachten, dass es gerade in Mathematik schon bei den Grundrechenarten hapert. Der Taschenrechner ersetzt das Kopfrechnen. Das einstige Land der Tüftler fördere die klugen Köpfe zu wenig.

Ingo Haftke leitet seit 1977 ein   Nachhilfe-Institut.

Ingo Haftke leitet seit 1977 ein   Nachhilfe-Institut.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ein neuer Pisa-Schock: Deutschlands Schüler haben so schlecht abgeschnitten wie noch nie: besonders im Fach Mathe, in den Naturwissenschaften und beim Lesen. „Es ist schlimmer geworden“, bestätigt Ingo Haftke, der seit 1977 ein Nachhilfeinstitut in Langenfeld leitet und vorwiegend Mathematik unterrichtet. Die Unterrichtsgestaltung an den Schulen sei offenbar nicht dazu angetan, die Schüler mitzunehmen. „Da steht der Lehrer an der Tafel und nuschelt vor sich hin und die Mehrheit kriegt nichts mit.“ So zumindest lauten die Schülerberichte. Angesichts des Lehrermangels scheine auch das Anforderungsprofil ans reguläre Lehrpersonal gesunken zu sein, vermutet Haftke: Mal habe ein Seiteneinsteiger nur unzureichende Sprachkenntnisse in Deutsch, andere „kennen sich offenbar in ihrem Fachgebiet nicht gut aus.“ Viele seiner Schüler berichteten auch von häufigem Unterrichtsausfall und wenn die Zeit zur Stoffvermittlung knapp werde, heiße es: „Bringt Euch das bitte selber bei!“ Seiner Beobachtung nach mangele es vielen Mathelehrern an der Fähigkeit, ein Thema mit einfachen Worten zu erklären, sagt Haftke.