. Manchmal muss Andreas Vinzing mit dem Kopf schütteln, wenn er von den Anliegen der Menschen erzählt, die zu ihm kommen: „Aber für sie ist das ein echtes Problem, das drückt sie. Sie leiden.“ Vinzing ist seit einem knappen Jahr Schiedsmann in Langenfeld. „Man hat das Gefühl, dass die Nachbarschaftsstreitigkeiten in Corona-Zeiten zunehmen. Fehlende Sozialkontakte lassen auf einmal weit zurückliegende Dinge wieder aufleben: die Wurzeln der Hecke des Nachbarn, die in das eigene Grundstück ragen. Die Laterne im Garten, die zu hell ist. Der Behindertenparkplatz, der einem längst Verstorbenen gehörte und jetzt von den nicht behinderten Angehörigen genutzt wird. Auf einmal scheint man das nicht mehr aushalten zu können“, berichtet Vinzing. 15 Fälle hat er seit Februar bearbeitet oder behandelt sie immer noch. „Meine Vorgänger hatten in der selben Zeit sechs bis acht Fälle“, sagt er. Das ist viel für ein reines Ehrenamt. „Drei Termine mache ich pro Woche“, so der Schiedsmann. Von neun Streitigkeiten sind bisher fünf mit einem Vergleich abgeschossen worden. Das heißt: Antragsteller und Antraggegner haben sich geeinigt. „Der Erfolg ist nicht immer programmiert“, bedauert er.
Langenfeld „Nachbarschaftstreits nehmen in Corona-Zeiten zu“
Langenfeld · Andreas Vinzing ist seit einem knappen Jahr im Amt. In Corona-Zeiten kommen oft alte Streitereien zwischen Nachbarn wieder hoch. 15 Fälle hat er seit Februar bearbeitet oder kümmert sich noch darum.
06.11.2020
, 06:00 Uhr