(fu) Es ist ein Spagat: auf der einen Seite stehen Eltern, die ihre Kinder in einer Tageseinrichtung betreuen lassen müssen, weil sie arbeiten oder keine Großeltern da sind, die aushelfen können. Auf der anderen Seite sind die Erzieherinnen, die zwar ihre erste Corona-Impfung erhalten haben, aber damit noch nicht gegen eine Ansteckung mit dem Virus geschützt sind. „Wir haben ein mulmiges Gefühl“, sagt beispielsweise Gregor Heidkamp, Leiter der katholischen Kita St. Paulus an der Treibstraße. In einem Schreiben an die Eltern hat der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stampf (FDP) eine „bedarfsorientierte Notbetreuung“ angekündigt. Mit dem Ergebnis, dass es in den städtischen Einrichtungen „keinen großen Unterschied zur vorherigen Situation“ gebe, berichtet der Langenfelder Referatsleiter Kindertagesstätten, Carsten Lüdorf. Und die für die Betreuung notwendige Eigenerklärung der Eltern müsse nicht ausschließlich mit ihrer Berufstätigkeit begründet sein. Und so besuchten je nach Kita in dieser Woche zwischen 23 und 66 Prozent der Kinder die städtischen Einrichtungen. Im Durchschnitt sind das 47 Prozent, sagt Lüdorf. Er kann die Situation der Eltern zwar verstehen, weil „viele am Limit fahren“. Den Erziehern gehe es aber nicht anders. Erst wenn sie ihre zweite Impfung erhalten hätten, gebe es für sie aufgrund des kompletten Schutzes mehr Sicherheit.
Kindertageseinrichtungen Trotz Notbremse sind viele Kinder in der Kita
Langenfeld · Trotz Pandemie sind die kirchlichen und städtischen Einrichtungen gut besucht. Das Schreiben von Familienminiser Stamp (FDP) zeigt „keine Wirkung“, heißt es. Im Gegenteil, viele verstehen es als „Freifahrschein“.
01.05.2021
, 06:00 Uhr