Lange Nacht der Industrie bei Bayer „Die Insekten sind noch da, wir haben sie nur unter Kontrolle“

Monheim · Anlässlich der langen Nacht der Industrie öffnete Bayer in Monheim seine Pforten. Teilnehmer erfuhren mehr über den Standort – und bekamen erklärt, wie die Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln funktioniert.

Christian Baden (im weißen Kittel) zeigt Teilnehmern die Monarchfalter.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Welche enorme Gefahr von Schädlingen ausgehen kann, verdeutlichte Insektenkundler Christian Baden an einem historischen Beispiel. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es in Europa zu einem großen Befall von Kartoffelkäfern. Sie gelten als schwerwiegende Schädlinge im Kartoffelanbau. Während des Ersten Weltkriegs wurde in Deutschland daher die Behauptung verbreitet, Frankreich wolle mit der gezielten Vermehrung des Käfers die Lebensmittelversorgung im Deutschen Reich gefährden. So würde der Schädling, der gerade einmal einen Zentimeter groß ist, Teil der Kriegspropaganda „Daran sieht man, wie es ohne Pflanzenschutzmittel aussehen kann“, sagte Baden. Und er mahnte: „Die Insekten sind noch da, wir haben sie nur unter Kontrolle.“