Monheim Gaststätte An d’r Kapell soll Wohnungen weichen

Monheim · Mit der Kneipenkultur sterben in Monheim auch die alten Gaststätten. Die ehemalige Kahnstation, gebaut 1836, wird gerade abgerissen. Bis 2019 beherbergte sie eine Gaststätte. Die Paeschke GmbH will dort Eigentumswohnungen bauen.

Das Haus An d’r Kapell Nr. 8 von 1836 neben der Marienkapelle wird gerade abgerissen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

In Monheim gräbt gerade der Bagger eines bekannten Abrissunternehmens Stück für Stück einen Meilenstein der Monheimer Geschichte weg: Die Kahnstation, die seit 1816 von Kaspar Dormann betrieben wurde. Zuletzt beherbergte das Gebäude die Gaststätte „An d’r Kapell“, in der Früh Kölsch ausgeschenkt wurde, wie das schon abgerissene Werbeschild verkündet. Auf dem sehr tiefen Grundstück genau gegenüber der historischen Marienkapelle plant der Langenfelder Bauunternehmer Paeschke eine Wohnbebauung. „Das Grundstück gehört uns“, bestätigt Oliver Sachs, Assistent der Geschäftsführung. Der Planungsausschuss hatte im März 2023 einen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 169 M beschlossen. Anlass des Planverfahrens, so hieß es in der Vorlage, sei die „beabsichtigte Nachverdichtung auf dem Garagenhof An d’r Kapell“. Die Stadt gab damals die Auskunft, dass der genaue Grundstückzuschnitt noch nicht feststehe, da noch Verhandlungen mit den Eigentümern liefen. Dass das historische Gebäude Nr. 8 den Planungen zum Opfer fallen würde, war nicht klar.