Säugling in Monheimer Vorgarten ausgesetzt „Ohne Grund wird keine Frau so etwas Grausames tun“

Update | Monheim/Leverkusen · Das Neugeborene war unterkühlt, als eine Passantin es entdeckte. Das Mädchen war erst wenige Stunden alt. Warum setzt eine Mutter ihr Kind aus? Expertinnen sind sich einig: Ihre Not muss unendlich groß sein.

Die Poststraße in Monheim: In einem ihrer Vorgärten wurde das Neugeborene gefunden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Poststraße in Monheim ist eine eher überschaubare, gutbürgerliche Straße, mit kleineren Mehrfamilien- sowie Einfamilienhäusern. Vor dem Vorgarten eines dieser Häuser vernahm eine Passantin (52) am Sonntagmorgen gegen 9.15 Uhr ein merkwürdiges Geräusch. Sie schaute nach – und entdeckte ein Neugeborenes. Das Mädchen lag versteckt unter einem Fenster. Obwohl in eine Decke gewickelt, war es bereits unterkühlt. „Es besteht keine Lebensgefahr“, teilte die Polizei am Montagnachmittag mit. „Dem Kind geht es zum Glück wohl gut“, sagt eine Frau aus der Nachbarschaft. Und sie fragt sich genau wie viele andere Monheimer: Wie groß muss die Not einer Mutter sein, dass sie ihr Neugeborenes aussetzt?