Langenfeld Geld sparen ist auch beim Heizen möglich
Langenfeld. · Energieberater Florian Bublies von der Langenfelder Verbraucherzentrale und der städtische Klimaschützer Jens Hecker weisen auf Zuschüsse bei Umbauten und Infobroschüren hin.
(mei) Eine nagelneue, klimafreundliche Heizung, fast zur Hälfte geschenkt? Was wirkt wie ein windiges Werbeversprechen, ist nach den Worten von Florian Bublies tatsächlich möglich. „Und zwar für Besitzer von Eigenheimen, die ihre alte Ölheizung ausmustern“, sagt der Energieberater der Verbraucherzentrale Langenfeld. „Bis zu 45 Prozent der Investition übernimmt der Staat, wenn die neue Anlage erneuerbare Energien nutzt.“
Doch auch wer hohe Zuschüsse erhält, sollte laut Bublies seine künftige Heizung „sorgfältig wählen und die langfristigen Kosten für Konto und Klima beachten“. In der aktuellen, von Land und EU bezuschussten Aktion „(Keine) Zeit für (falsche) Entscheidungen“ hilft der Diplom-Ingenieur Bürgern bei der Weichenstellung für Wärmepumpe, Holzpelletkessel, Gas-Solar-Kombination oder eine andere Alternative.
„Der Schritt weg vom Öl ist auf jeden Fall richtig, nicht nur wegen der Fördermittel“, sagt Bublies. Zurzeit sei das Heizöl zwar krisenbedingt günstig. Doch der für Schwankungen sehr anfällige Preis könne genauso schnell wieder steigen. „Auf Dauer sind Ölheizungen einfach nicht zukunftsweisend.“ Sie stoßen viel klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) aus und kosten damit laut Bublies ab 2021 auch viel CO2-Abgabe. Allein in den Jahren bis 2025 führt die Ölheizung in einem typischen älteren Einfamilienhaus zu einer Gesamt-Abgabe von rund 1200 Euro. Danach sind es mindestens rund 350 Euro pro Jahr. „Diese Kosten entfallen beim reinen Heizen mit erneuerbaren Energien.“ Für ihr eigenes Haus können Interessierte die Kosten unter www.verbraucherzentrale.nrw/entscheidungen ermitteln.
Welcher der geförderten Kandidaten aber der beste Nachfolger für das Öl ist, lässt sich Bublies zufolge nicht allgemein beantworten. „Holzpellets sind nahezu klimaneutral, Wärmepumpen werden grüner, je sauberer der genutzte Strom ist.“ Solarwärme könne alle Systeme unterstützen und so auch einen Gaskessel zuschussfähig machen. Aber: Nicht alle Systeme ergeben überall Sinn. „Bei der Solarthermie gelten für die Förderung zum Beispiel Mindestgrößen“, erklärt der Energieberater.
Eine Anmeldung für eine Beratung über die Verbraucherzentrale – zum Beispiel gebührenfrei als Videoberatung – ist unter Tel. 0211/33996555 und im Internet möglich.
Zum Start der Heizsaison sagt der städtische Klimaschutz-Koordinator Jens Hecker: „Das richtige Heizen und Lüften ist in der kalten Jahreszeit für alle eine wichtige Komponente für ein gutes und gesundes Raumklima.“