Bekannter Gefäßchirurg kommt ins Mettmanner Krankenhaus
Wilhelm Sandmann baut derzeit eine neue Abteilung im EVK auf.
Mettmann. Dem Evangelischen Krankenhaus Mettmann ist es gelungen, eine Kapazität der Gefäßchirurgie als Chefarzt zu verpflichten. Mit Wilhelm Sandmann (75) ist ein Mediziner an Bord, der national und international einen großen Namen hat. Der agile Ostwestfale will sein Wissen an Jüngere weitergeben und solange „Kopf und die Hände nicht wackeln, werde ich weiter arbeiten“. Es geht bei Sandmann nicht nur um hochkomplexe Operationen, sondern um den Aufbau einer gefäßchirurgischen Abteilung am EVK. „Die Rahmenbedingungen für diese neue Abteilung könnten derzeit am EVK Mettmann nicht besser sein“, sagt Sandmann, der zuvor in Kamp-Lintfort und Duisburg eine Gefäßchirurgie etablierte.
Zum einen habe Chefarzt Christian Berg die Gefäßmedizin in Mettmann und der Region sehr gut aufgebaut, so dass die Erweiterung im Hinblick auf eine Weiterentwicklung der Gefäßmedizin um eine zusätzliche Komplementärleistung nur das Ziel sein könne. Darüber hinaus verfüge das Krankenhaus über eine sehr leistungsstarke Intensivmedizin, die eine Gefäßchirurgie zu jeder Zeit im Hintergrund benötigt. „Dass nun freie OP-Kapazitäten und meine Ambitionen nach neuen Herausforderungen zusammenkamen, waren weitere glückliche Umstände, die das Projekt zunächst denkbar und dann realisierbar gemacht haben“, sagt Wilhelm Sandmann.
Seit Oktober dieses Jahres leitet Wilhelm Sandmann die neue Abteilung im EVK Mettmann und baut sie gemeinsam mit zwei Oberärzten auf. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Eine immer älter werdende Bevölkerung werde auch immer kränker. Insbesondere im Bereich der Orthopädie, Kardiologie und eben auch der Gefäßmedizin nehmen die Erkrankungen mit steigendem Lebensalter zu, eine medizinisch breit aufgestellte Versorgung für die Bevölkerung am Ort habe daher einen hohen Stellenwert.
„Insbesondere die älteren Patienten, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, bevorzugen natürlich die wohnortnahe Versorgung“, erklärt Bernd Huckels, Geschäftsführer des Krankenhauses. Fortan werden in der Gefäßmedizin nahezu alle Erkrankungen im EVK Mettmann behandelt.
Im Falle von Diagnosen, deren Behandlung in speziellen Bereichen weitergehende Therapien erfordern, kooperiert das EVK mit den Unikliniken in Essen und Düsseldorf. Neben geläufigen Eingriffen, beispielsweise das Setzen von Stents zur Gefäßerweiterung und Vermeidung von Gefäßverschlüssen, behandelt Sandmann auch Patienten mit komplexen Gefäßerkrankungen wie das viszerale Kompressionssyndrom (Verschlüsse, die zum Tod führen können). „Mittlerweile kommen Menschen aus der ganzen Welt nach Mettmann, um sich von Herrn Sandmann operieren zu lassen“, sagt Huckels. „Diese Patienten haben in der Regel einen sehr langen Leidensweg hinter sich und erhoffen sich durch die sehr komplexe Operation Linderung, Besserung oder gar Heilung — mit häufig guten Prognosen.“