Geflüchtete im Kreis Mettmann „Soziale Betreuung sollte nicht vom Goodwill abhängen“

Mettmann · Der Caritas-Experte Martin Sahler sagt, es habe viel Geld, aber auch viele Nebelkerzen gegeben. In der Kreisstadt hingegen mangele es an Wohnraum und Fachkräften zur intensiven Betreuung der Geflüchteten.

Martin Sahler, Fachbereichsleiter für Integration und Migration bei der Caritas, schaut skeptisch auf die Berliner Beschlüsse des Flüchtlingsgipfels. In der konkreten Arbeit vor Ort werde dies kaum helfen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Was bringen die Ergebnisse des Flüchtlingsgipfels von Berlin für die Arbeit mit Geflüchteten in Mettmann? Martin Sahler glaubt: wenig. Der Leiter des Fachdienstes für Integration und Migration, FIM, bei der Caritas arbeitet seit 35 Jahren mit Geflüchteten: „Die Kommunen und Länder haben hoch gepokert und tatsächlich eine Milliarde Euro zusätzlich für die Flüchtlingshilfe in diesem Jahr bekommen.“ Zwischen 22 und 25 Prozent davon werden laut Sahler in NRW ankommen. Was Mettmann erhalten wird, ist noch ungewiss. Die weiteren Beschlüsse wie die verlängerte Abschiebehaft und Statements zum Schutz der europäischen Außengrenzen hält Sahler für „Nebelkerzen“: „Dies wurde in den zurückliegenden Jahren schon oft angekündigt.“ Und blieb wirkungslos: „Wer in seiner Not zu uns kommen will, der findet auch einen Weg“, weiß Sahler.