110 Minuten. Solange war Ivo vor vollem Kinosaal durchs Leben geeilt. Durch das ihrer Patienten, die man in Betten liegen sieht, dem Tode nahe. Manche schaffen es noch, sich an Alltäglichen zu freuen. Andere sind gefangen in ihrer Verzweiflung. Einer verliert die Fassung, auf den letzten Metern will er noch seine Frau enterben, sie kann ihm nichts mehr recht machen. Das eigene Leben scheint es für Ivo, die ambulante Palliativpflegerin, nicht zu geben. Beinahe so, als sei es verloren gegangen auf dem Weg zu Patienten, irgendwo zwischen dem erschöpften Spaziergang mit dem Hund und einer Tochter, die notgedrungen eigene Wege geht. Und dann ist da noch Solveig, die Freundin, an ALS erkrankt und fest entschlossen, ihr Leid mit Ivos Hilfe zu beenden. Man sieht sie im Rollstuhl, im Bett, irgendwann gleicht die Wohnung einem Taubenschlag. Pflegedienst, Windeln, staubsaugende Putzfrauen laufen durchs Bild:
Themenabend im Weltspiegel-Kino Mettmann „Wer sterben will, soll sterben dürfen?“
Mettmann · Johann Campean, ehemaliger ärztlicher Leiter und Geschäftsführer der SAPV im Kreis Mettmann, spielt in „Ivo“ einen Palliativarzt. Nun wurde der auf der diesjährigen Berlinale preisgekrönte Film im Weltspiegelkino gezeigt – samt anschließendem Filmgespräch.
29.07.2024
, 06:00 Uhr