Palliative Care Es gibt ihn, den guten Tod

Serie | Mettmann · Vor einem Jahr starben die Mutter und die Tante unserer Autorin. Nun hat sie sich auf den Weg gemacht zu Menschen und Orten, wo es ihn gibt: den schützenden Mantel am Lebensende. Wir berichten in mehreren Teilen.

Vor einem Jahr starben Mutter und Tante unserer Autorin Sabine Maguire. Nun hat sie sich auf den Weg gemacht zu Menschen und Orten, wo es ihn gibt: den schützenden Mantel am Lebensende.

Foto: S. Maguire

Als meine Mutter starb, saß ich neben ihr am Bett. Ob es richtig war, sie nur Stunden vor ihrem letzten Atemzug noch aus dem Krankenhaus ins Hospiz verlegen zu lassen? Ich weiß es nicht. Es war ihr letzter Wunsch, dort zu sterben. Irgendwann machte jemand das Fenster auf, draußen sangen die Vögel. Am Atrium war gerade eine Harfe verklungen, es war ein sonniger Frühlingstag. Beinahe einen Tag lag meine Mutter nach ihrem Tod noch im Bett, wir waren als Familie dankbar für diese gemeinsame Zeit. Die Seele braucht Zeit, um den Körper zu verlassen: Allenfalls beim Sterben zu Hause lässt sich ein solcher Gedanke noch leben.