Ratingen Stadtführer teilt seine Geheimnisse

Ratingen · In der Innenstadt liegt alles nahe beieinander. Was aber nicht heißt, dass alles auf den ersten Blick zu entdecken wäre. Geheimnisvolles Ratingen? Michael Lumer, erfahrener Heimatkundler, kann da weiterhelfen. Und er tut es gern.

Ratingen auf den zweiten Blick erkunden. Michael Lumer (rote Jacke) kennt die verborgensten Winkel.

Foto: Achim Blazy (abz)

Sommerferienende, Rückreiseverkehr – das sind die Aussichten für die kommenden Tage. Aber es gab und gibt auch heimisches Kontrastprogramm. Für einen Punkt sorgte Michael Lumer an diesem Wochenende gleich zweimal. Eine sehr besondere Stadtführung durch die Innenstadt, zum Abschluss des SPD-Sommerprogramms vor Ort, machte den Anfang. „Lernen Sie Ecken kennen, die sie möglicherweise noch nie gesehen haben“, so das Versprechen der Organisatoren, dem sich Lumer gern anschloss. Denn „es mag ja sein, dass Leute zu solch einer Führung kommen, die selbst schon x-mal durch die enge Ratinger Innenstadt gegangen sind – und denen dennoch etwas entgangen ist“. Es gibt eine stattliche Anzahl von Adressen, die darüber hinaus auch zum Selber-Erkunden taugen. So ist für den Stadtführer klar: Es gibt nicht nur den Marktbrunnen. Auch wenn Scherzbolde speziell diesem Bauwerk unlängst zu ungeahnter Prominenz verhalfen, indem sie das Wasser mit harmloser Lebensmittelfarbe blau färbten. In diesem Fall waren es städtische Bedienstete, die für fixen Wasseraustausch sorgten. Brunnenpflege – das Thema hat allerdings einen weit zurückreichenden Bezug, wie Lumer weiß. „Aus diesem Grund bildeten sich die alten Brunnengemeinschaften, Nachbarschaften letztlich, die sich um die Pflege der Trinkwasserqualität kümmerten. Es galt immerhin Seuchengefahren durch verunreinigtes Wasser vorzubeugen.“ Das gilt auch für den kleinen, überdachten und gemauerten Brunnen direkt am Alten Steinhaus. Dass diese Gemeinschaftsaufgabe auch eine der Wurzeln des Karnevals-Brauchtums ist, erwähnt Lumer nebenbei.