Wunschliste für Nahverkehr ist lang

Ratingen hat alle Änderungswünsche für Straße und Schiene zur Prüfung an die Kreisverwaltung geschickt.

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Ratingen. 60-Minuten-Takt für die Linie 712 in den Nachtstunden, bessere Anschlüsse für die Ortsbuslinie O 15 nach Essen und Düsseldorf, engere Takte oder flexiblere Busgrößen auf der Linie 773, durchgehende Verbindungen bei der Schnellbuslinie 55 auch am Wochenende — die Wunschliste ist lang, die die Stadt jetzt zur Prüfung an die Kreisverwaltung geschickt hat. Dort wird gerade der Entwurf des dritten Nahverkehrsplanes erstellt, der im Frühjahr beschlossen werden soll.

Zu den Erfolgsaussichten der Ratinger Vorschläge wollte sich Verkehrsplaner Carsten Knoch nicht festlegen: „Das hängt immer auch von den Kosten ab, die dabei entstehen.“ Gleichwohl werde immer wieder Verbesserungsanträgen entsprochen, sagte er und verwies auf die Linie 759, die inzwischen durchgehend im Zehn-Minuten-Takt zwischen Ostbahnhof und Ratingen West beziehungsweise Flughafenbahnhof verkehrt.

Die Änderungen würden die Verbindungen innerhalb des Stadtgebietes und in die Nachbarstädte deutlich verbessern. Die Linie 748 zwischen Homberg und Mettmann soll auch nach 18 Uhr im Stundentakt fahren — gegebenenfalls als Taxi-Bus.

Der Schnellbus 55 zwischen Lintorf und Hauptbahnhof Düsseldorf soll an allen Tagen der Woche unterwegs sein und eventuell Breitscheid-Nord anfahren. An Sonntagen fahren die Schnellbusse noch nicht.

Die Mobilität der Ratinger Jugend am Wochenende und nachts würden Änderungen bei der Straßenbahn 712 und bei der DiscoLinie 1 verbessern. Beide sollen im Stundentakt die ganze Nacht durch verkehren. Geprüft werden soll auch, ob zwei Düsseldorfer Nachtbuslinien bis auf Ratinger Stadtgebiet verlängert werden können.

Die Rheinbahn, die bei den Prüfungen mit im Boot sitzt, gibt sich skeptisch: Die Ratinger Jugend nutze die S 6 in Verbindung mit der DiscoLinie, die 712 „war nie Thema“, heißt es in einer Stellungnahme. Änderungen kosten Geld: „80 Cent bis ein Euro“ pro Buskilometer, sagt Kreisverkehrsexperte Marcel Beckmann.