Fußball Leonie Doege bringt viele Erfahrungen aus den USA mit nach Langenfeld
Langenfeld. · Die Torhüterin hat bei ihrem eineinhalbjährigen Aufenthalt viel für Sport und Beruf gelernt.
Wer sich in Langenfeld für Frauen-Fußball interessiert, dem muss der Name Leonie Doege ein Begriff sein. Schließlich hat die inzwischen fast 20-jährige Torhüterin bereits eine beachtliche Karriere hingelegt: Zunächst beim HSV Langenfeld und beim SSV Berghausen ausgebildet, schaffte sie es bis in die Bundesliga-Mannschaft von Bayer Leverkusen, wurde 2016 mit dem deutschen U 17-Nationalteam Europameisterin – und hatte mit zwei gehaltenen Schüssen im Elfmeterschießen im Finale gegen Spanien erheblichen Anteil am Triumph. Zuletzt war es um die Torfrau ruhiger geworden. Kein Wunder: Sie lebte für eineinhalb Jahre mehr als 7000 Kilometer entfernt in den USA.
Die 20-Jährige heimste viele persönliche Auszeichnungen ein
Nach dem Abitur (2017) führte Doege ein Sportstipendium nach Indianapolis an die Butler-University, wo sie neben einem breit gefächerten Sportstudium gleichzeitig ihrem liebsten Hobby nachgehen konnte. Im ersten Jahr schaffte es ihre Uni als Zweiter unter 20 Teams in die landesweite Endrunde, wo allerdings direkt gegen die Northwestern University aus der Nähe von Chicago das Aus kam. Die Torhüterin heimste auf Anhieb viele persönliche Preise ein. Sie wurde etwa für die wenigsten Gegentore, die beste Quote abgewehrter Bälle und sogar als beste Torhüterin im ersten Studienjahr geehrt.
Dabei musste sich Doege erst einmal daran gewöhnen, jeweils nur in der zweiten Halbzeit zum Zug zu kommen. Weil beim College-Fußball beliebig viele Wechsel erlaubt sind, hatte sich an ihrer Universität die Regelung etabliert, der Konkurrentin das Tor in der ersten Hälfte und der Langenfelderin in der zweiten Hälfte anzuvertrauen. Von der Aufmerksamkeit, die dem Frauenfußball in Indianapolis entgegengebracht wurde, war sie begeistert.
Nun ist Doege zurück in Langenfeld und will in Köln Sport und Biologie auf Lehramt studieren. Wie es sportlich weitergeht, steht bislang nicht fest. Klar ist nur, dass der Fokus vorerst auf dem Studium liegen soll. Aktiv ist Doege seit vergangener Woche trotzdem – für „ihren“ SSV Berghausen, wo sie das Training für die Torhüter der C- und D-Junioren leitet.
„Das ist eine tolle Sache für uns, dass sie ihre Erfahrungen, die sie trotz ihrer erst 19 Jahre reichlich hat, jetzt an unsere Torhüter weitergibt“, sagt SSV-Jugendleiter Helmuth Höhn, „die Jungs, mit denen ich bisher gesprochen habe, waren alle begeistert. Da guckt man natürlich auf, wenn einem eine U 19-Nationalspielerin etwas beibringt.“
Für Doege spielt bei ihrer Tätigkeit durchaus der pädagogische Aspekt eine Rolle: „Das hatte mich schon länger interessiert, weil es ja nicht so weit weg ist vom Lehrer-Dasein. Und es hat Spaß gemacht, weil die Jungs etwas lernen wollen. Ich weiß, wo sie stehen. Und ich weiß, was ich machen muss, um sie zu verbessern.“