Bei Brustschmerzen ins Klinikum

Das Helios Klinikum Niederberg wurde kürzlich von der DGK als sogenannte Chest Pain Unit für Patienten mit Schmerzen in der Brust zertifiziert.

Foto: Archiv/dpa/Berg

Velbert. Seit einigen Jahren wird auf Veranlassung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) bundesweit flächendeckend ein Netzwerk von Brustschmerz-Ambulanzen (sogenannten Chest Pain Units) zur Notfallversorgung von Patienten mit akuten Brustschmerzen aufgebaut. Dazu zählt seit Anfang Februar auch die Chest Pain Unit des Helios Klinikums Niederberg in Velbert, die die Überprüfung durch die Fachgesellschaft absolvierte und zurzeit als einzige Einheit im Kreis Mettmann zertifiziert ist.

Die DGK geht von einem bundesweiten Bedarf von 300 bis 350 Einheiten aus. Sie werden durchgehend von der DGK überprüft und zertifiziert, so dass eine flächendeckend vergleichbare und qualifizierte kardiologische Betreuung von Patienten mit akuten Brustschmerzen gegeben ist. Derzeit sind rund 270 dieser Einheiten in Deutschland zertifiziert.

In der Herz- und Kreislaufmedizin kommt es darauf an, schnell das Richtige zu tun. Beim Herzinfarkt etwa wird in kürzester Zeit der Herzmuskel geschädigt. „Das Ziel einer Chest Pain Unit ist eine rasche, kompetente Versorgung der Patienten mit Brustschmerzen“, sagt Lars Bansemir, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie. „Um bei Herzinfarkten lebenswichtige Zeit zu sparen, ist es wichtig, dass Patienten mit Brustschmerzen und Herzinfarktverdacht so schnell wie möglich in der Chest Pain Unit vorgestellt werden.“ Durch rasches und fachkundiges Eingreifen, die richtige Diagnostik und ein erfahrenes Team vor Ort können die Mediziner hier den Patienten helfen.

Anlaufstelle für Patienten am Helios Klinikum ist die Zentrale Ambulanz, in der die Chest Pain Unit integriert ist. Dort wird geklärt, ob der Patient sich sofort einer Herzkatheter-Untersuchung unterziehen muss oder ob eine weitere Abklärung — gegebenenfalls ambulant — genügt. Des Weiteren wird eine schnellstmögliche Diagnose und Abgrenzung von nicht herzbedingten Ursachen, wie etwa akute Lungenembolien oder auch Krankheitsbilder des Verdauungstraktes, durchgeführt.

Voraussetzungen für den Betrieb einer Chest Pain Unit sind gemäß DGK das Vorhalten eines Herzkatheterlabors mit 24-stündiger kardiologischer Bereitschaft zur Durchführung von Herzkatheter-Untersuchungen, Ballondilatationen und Stent-Implantationen rund um die Uhr und durchgehender Präsenz und Rufbereitschaft eines erfahrenen Kardiologen.