Bürger spenden Blut in ehemaliger Kirche
Das Deutsche Rote Kreuz nutzte das frühere evangelische Gotteshaus an der Wieland in Neviges jetzt bereits zum dritten Mal.
Neviges. Die ehemalige evangelische Kirche an der Wieland gleicht einer Baustelle. Nachdem die Jugendhilfe Lohmühle das einstige Gemeindezentrum Siepen von der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde erworben hat, werden die Räumlichkeiten für die Bedürfnisse der sozialpädagogischen Einrichtung hergerichtet. Zwar wird der frühere Kirchenraum derzeit umgestaltet, dennoch wurde er soweit hergerichtet, dass dort eine Blutspende des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) durchgeführt werden konnte.
„Wir freuen uns, wenn wir ein soziales Projekt unterstützen können“, heißt es bei der Geschäftsführung der Jugendhilfeeinrichtung. So hatte der DRK-Blutspendedienst West aus Breitscheid bereits zum dritten Mal seine Liegen dort aufgebaut, wo einst die Kirchenbänke standen. Sieben DRK-Mitarbeiter und zwei Ärzte kümmerten sich um die medizinischen Aspekte der Blutspende, unterstützt durch mehrere Helfer des DRK Ortsvereins Neviges.
„Wir registrieren die Spender und sorgen für deren Verpflegung“, beschreibt Markus Seifert, der stellvertretende Bereitschaftsleiter, die Aufgaben seines Teams. Damit die Spender nach der Abgabe von rund einem halben Liter Blut wieder auftanken können, servieren die ehrenamtlichen Helfer belegte Brötchen, Kaffee, Wasser, Limonade, Gemüse, Joghurt, Pudding und Schokolade. „Zwischen 60 und 90 Spender kommen immer zu unseren Terminen“, berichtet Markus Seifert.
Tobias Buschmann hat sich zum zweiten Mal „anzapfen“ lassen: „Ich will eben kranken Menschen helfen.“ Nebenan liegt seine Mutter Claudia Buschmann, die ihren Sohn zum Blutspenden motivieren konnte: „Mich haben auch meine Eltern zum Blutspenden gebracht“, erzählt sie.
Die Aufgaben des DRK Ortsvereins Neviges sind allerdings viel umfangreicher als die Durchführung der regelmäßigen Blutspenden. „Wir sind die Einsatzeinheit III. Wenn wir gebraucht werden, alarmiert uns die Leitstelle des Kreises Mettmann über unsere Mobiltelefone“, erläutert der Vizebereitschaftsleiter Markus Seifert. „Wir sind für die Betreuung und die eventuelle Evakuierung von Menschen bei Katastrophenfällen zuständig, daneben sorgen wir für deren Verpflegung.“
Vor mehr als einem Jahr hat der Ortsverband an der Donnenberger Straße neue Räumlichkeiten bezogen. Dort lagern Zelte, Tische, Bänke sowie die Technik für Licht und Strom. „Wir machen alles, selbstverständlich auch Sanitätsdienst, dafür haben wir zwei Krankenwagen mit ausgebildeten Sanitätern und Rettungshelfern.“
Im Keller der Tönisheider Grundschule befindet sich die Küche mit einem großen Vorrat an Nudeln und Suppen. Nicht nur bei den ganz großen Katastrophen wird gekocht, sondern auch, um die Feuerwehr bei längeren Einsätzen mit Essen zu versorgen.
Seifert erinnert in diesem Zusammenhang an den Großbrand auf Gut Hixholz im November 2016 und an einen Wohnungsbrand in Nierenhof im vergangenen Jahr. „Das ist eine ganz tolle Zusammenarbeit: Wir entlasten die Feuerwehr, und wir haben unsere Daseinsberechtigung.“