Ein Kick für die Sekundarschule
Gestern lernten die Schüler ihre Lehrer kennen. Das Kollegium ist komplett — die Schulleitung nicht.
Wülfrath. Der Beat dröhnt aus der Box. Die Tänzerinnen nehmen den Rhythmus auf. Ein Kick nach links, ein Tritt nach rechts, ein Step nach vorne. Die Menschen in der Aula sind guter Laune. Dieser Auftakt hat Tempo — die Sekundarschule geht mit Rückhalt in ihr erstes Jahr.
Kennenlernnachmittag im Gebäude an der Bergstraße, die ab September zwei Schulen beherbergen wird: In den Klassen sechs bis zehn die Realschule, in der fünften Klasse die neue Sekundarschule. Deren Schülerinnen und Schüler — 78 an der Zahl — treffen an diesem Dienstagnachmittag auf ihre Klassenkameraden und ihre Lehrer. „Jede der drei Klassen erhält zwei Klassenlehrer“, merkt Schulleiter Heiko Mavius an.
Die Begrüßung mit Vorführungen der Tanz- und Zirkus-AG der Realschule sieht Mavius auch als Signal, „dass wir hier alle kooperieren wollen. Hier gibt es keine Verdrängung“. Auch der Förderverein ist für beide Schulformen aktiv, serviert den Sekundarschul-Eltern Kaffee und Kuchen, den Realschul-Eltern gespendet haben.
Auch die Stadt Wülfrath, lobt Mavius, tue alles, dass die Schule gut nach dem Sommer starten kann. Jetzt werde auch ein Bewegungsgerät für die Pausen angeschafft. Und er schaut etwas nach vorne. So werde — aber nicht vor 2014 — die Mensa erweitert werden müssen. Die Schullehrküche könnte umziehen — vielleicht in einen Trakt des benachbarten Museums. „Das kann ich mir vorstellen, das würde viele Möglichkeiten bieten“, ist er zuversichtlich. Davon könnten auch die Schüler profitieren. Und an diese 78 gerichtet, sagt Mavius: „Ihr seid uns wichtig.“
Zwölf Lehrer umfasst das Gründungskollegium — neun Frauen, drei Männer. Einer davon kennt sich gut im Gebäude aus. Tom Schröder (Englisch und Sport) unterrichtet auch an der Theodor-Heuss-Realschule. Er erwartet eine spannende Zeit. „Und stressig wird’s wohl auch: zwei Schulen, Termine für beide koordinieren, zwei Schulleiter“, sagt er. Eva Lux hingegen ist ganz neu im Lehrerteam. Sie kommt von einer Mettmanner Grundschule nach Wülfrath und „möchte einfach beim Aufbau der Sekundarschule dabei sein“, sagt sie.
Auf eine Person muss Schulleiter Heiko Mavius aber weiter verzichten: auf einen Stellvertreter oder eine Stellvertreterin. Die Stelle musste ein zweites Mal ausgeschrieben werden. „Wenn’s gut geht, kommt die Person im Oktober“, sagt Mavius. Glücklich ist er darüber nicht, ändern kann er es aber auch nicht. Jetzt aber überwiegt erst einmal die Freude: „Bisher kam ich in eine Schule ohne Schüler. Jetzt sind sie da“, sagt er und lächelt.