Ein Parcours zum Abheben
Am Freitag wird die neue Dirt-Bike-Strecke in der Grünheide offiziell übergeben. Jugendliche waren an der Planung beteiligt.
Velbert. Dirt-Bike-Fans können sich freuen: In der Grünheide in Birth ist die erste Fahrradstrecke für die rasanten und waghalsigen Radfahrer fertig.
Über große und kleine Hügel, Rampen und durch Löcher können die Dirt-Biker ab sofort fahren und springen. 75 000 Euro kostete der Bau der Hügellandschaft, 70 Prozent der Kosten wurden durch das Programm „Soziale Stadt“ übernommen.
Am Freitag um 17 Uhr übergibt Ralph Güther, Vorstand der Technischen Betriebe (TBV), die 30 mal 50 Meter große Areal an die Jugendlichen. Einige von ihnen waren im Vorfeld am Entwurf der Anlage beteiligt.
Seit Jahren warten die aktiven Dirt-Biker auf eine eigene Strecke. Im Dezember 2007 gab es erstmals einen Workshop zum Thema, weil Jugendliche in Neviges Schutt und Baumaterial für einen nicht genehmigten Parcours benutzt hatten.
Die jungen Leute stellten daraufhin Anträge auf Fördergelder, die im vergangenen Jahr genehmigt wurden. Rund 20 junge Radfahrer sind mittlerweile direkte Ansprechpartner von Stadtplanung und TBV.
Innerhalb von vier Wochen haben die Technischen Betriebe die zwölf Hügel angelegt. Der Boden ist frei von Steinen. Drainagen sorgen dafür, dass Wasser abfließen kann. Höhe, Art und Standorte der Hügel und Rampen wurden von den Fahrern vorgeschlagen. Über die größeren Berge springen die fortgeschrittenen Dirt-Biker, kleinere Buckel sind für Anfänger geeignet.
Ein Schild, auf dem Sicherheits- und Verhaltenshinweise gegeben werden, wird noch aufgestellt. Darauf steht, dass die Fahrer Helme und Protektoren tragen sollen. Für anfallenden Müll stehen Eimer bereit.
Und obwohl ringsherum der Grüngürtel ist, wurde ein Schallschutzgutachten angefertigt. Ergebnis: Alles ist im Rahmen. Laut TBV-Projektleiter Tobias Schiffer ist es gerade in Fördergebieten wichtig, eine Infrastruktur für Kinder und Jugendliche zu schaffen.
Dass die Dirt-Bike-Strecke in der Nähe des Panoramaradweges liegt, ist übrigens glücklicher Zufall. 2007 stand noch gar nicht fest, dass es den Radweg geben wird. Nun führt er durch die Grünheide. Sobald die Anlage übergeben ist, liegt es an den Jugendlichen, aber auch an Jugendzentren und anderen Einrichtungen, die Hügel in der Grünheide zu einem belebten Treffpunkt zu machen.
„Wir haben schnell gemerkt, dass es sich nicht um eine kleine Szene handelt. Denn es wachsen immer neue Fahrer nach“, sagen Renate Schieferstein und Katrin Neumann von der Stadtplanung. Die Entwicklung könne ähnlich laufen wie bei der Skateanlage Grünheide, die gleich gegenüberliegt. Die Anlage habe sich zu einem Anlaufpunkt gemausert, manchmal seien dort bis zu 50 Jugendliche. Dirt-Biker und Skater teilen sich durchaus die gleichen „Lebensräume“, wenn Radfahrer die Kurse der Skater benutzen.