Eltern geben Realschule nicht auf
Beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Schule kündigt der Verein Pro Realschule rechtliche Schritte an.
Es ist noch nicht vorbei: Bei der 150-Jahr-Feier der Heinrich-Kölver-Realschule kündigte der Verein Pro Realschule Velbert-Tönisheide mit Unterstützung des Bürgervereins Tönisheide an, den Beschluss des Rates, die Schule unter allen Umständen zu schließen, wie auch das Anmeldeverfahren für die Sekundarschule juristisch prüfen zu lassen.
Die Jubiläumsfeier selbst war ein Votum mit den Füßen. Aula und Klassenräume quollen über vor Besuchern, die teilweise in Tönisheide-Mitte parken mussten, weil in der Siedlung Auf der Drenk nicht mehr die kleinste Parklücke zu finden war.
Die Stimmung war eine Gemengelage aus Freude über den Geburtstag und Trauer über das Ende. „So lang wir noch am Leben sind“, hieß denn auch der Song, mit dem die Musikklasse der 7a den Festakt eröffnete. „Schüler, Eltern und Lehrer, Ehemalige, Kooperationspartner aus Unternehmen und Schulen zeigen mit diesem tollen Fest, was für eine lebendige Schule die HKS ist“, freute sich Schulleiter Uwe Heidelberg.
Er sei mit sehr gemischten Gefühlen gekommen, bekannte Ministerialrat Joachim Keferstein. 150 Jahre Schulgeschichte seien eigentlich Anlass, Bilanz über das Erreichte zu ziehen. So werde aus der Festansprache eine Grabrede, sagte der Vertreter des Schulministeriums, der bedauerte, dass die Bezirksregierung keine Möglichkeit hatte, den Antrag der Stadt auf Schließung einer sehr gut aufgestellten Schule mit einer großartigen Erfolgsgeschichte abzuweisen.
Hochmotivierte und kompetente Lehrer hätten die Schüler hervorragend auf das Leben vorbereitet, lobte der Leitende Regierungsschuldirektor Holger Heneweer die Arbeit des Kollegiums, die Heidelberg mit Zahlen belegte: So hatten im Vorjahr 70 Prozent der Schulabgänger die Qualifizierung fürs Gymnasium erreicht. Der Schulleiter stellte die Frage, warum die HKS selbst dann geschlossen wird, wenn es die Sekundarschule nicht schaffen sollte, Neviges somit ohne weiterführende Schule wäre.
Stehenden Beifall der proppenvollen Aula erhielten Schulpflegschafts-Vorsitzender Mike Trommler und Stefan Atzwanger vom Bürgerverein, als sie die juristische Prüfung des städtischen Vorgehens ankündigten.
Zahlreiche Ehemalige wollten mit ihrem Besuch auch ein Zeichen für die HKS setzen: „Die familiäre Atmosphäre hat diese Schule immer ausgezeichnet“, sagte Gisela Fleckenstein vom Abschlussjahrgang 1978.