Entsorgungsgebühren sinken leicht
Obwohl die Abfuhr von Müll um 21 Prozent teurer wird, zahlen die Haushalte 2018/2019 insgesamt etwas weniger.
Wülfrath. Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Ordnung gaben bei ihrer jüngsten Sitzung im großen Saal des Rathauses einstimmig grünes Licht für die neuen Gebührensatzungen für Müllabfuhr, Abwasser, Straßenreinigung und Winterdienst. Obwohl die Müllentsorgung um 21 Prozent teurer wird (die WZ hat ausführlich berichtet), kann eine Durchschnittsfamilie etwas Geld sparen. Unter dem Strich sinken die jährlichen Kosten für sie um 19,42 Euro auf 527,23 Euro.
Die Verwaltung hatte vorgerechnet, dass in den Gebührenhaushalten Abwasserbeseitigung sowie Straßenreinigung und Winterdienst die Gebührensätze in allen Tarifen sinken. Für die Schmutzwasserbeseitigung in einem Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 100 Kubikmetern sinken die Kosten demnach um 21 Euro auf 230 Euro (minus 8,4 Prozent). Bei den Gebühren für die Niederschlagswasserbeseitigung kann laut Beispiel der Verwaltung der Besitzer eines Grundstücks mit einer anrechenbaren versiegelten Fläche von 65 Quadratmetern mit einer Entlastung in Höhe von 20,15 Euro (-24,2 Prozent) rechnen.
Die Gebühren für die Straßenreinigung und den Winterdienst werden ebenfalls geringer. Beispiel der Verwaltung: Der Besitzer eines Grundstückes in einer Anliegerstraße mit einer Frontlänge von acht Metern verringert sich die jährliche Straßenreinigungsgebühr um 3,68 Euro (minus 18,3 Prozent). Die Kosten für den Winterdienst für ein Grundstück mit gleicher Größe und erster Priorität im Räumdienst sinken um 9,84 Euro (minus 39,7 Prozent).
Mit den Gebührenkalkulationen für die Jahre 2018 und 2019 war die Firma Schneider & Zajontz beauftragt. Diplom-Verwaltungswirtin Irmgard Denk präsentierte die Zahlen ausführlich, so dass es im Anschluss im Gremium keinen besonderen Diskussionsbedarf gab. Lediglich der Ausschussvorsitzende, André Herbes von der Wülfrather Gruppe, bezeichnete die Tatsache, dass ausgerechnet bei der Einführung des neuen Abfallkonzeptes die Gebühren um 21 Prozent steigen, als „unglücklichen Umstand“. Er wollte von der Gebührenplanerin wissen, ob die Umstellung auf die Restmülltonne im Rahmen des Abfallkonzeptes 2018 plus entscheidend für die Steigerung ist. Irmgard Denk bezeichnete die Neuausschreibung der Müllentsorgung nach sieben Jahren als maßgeblich für die Kostenexplosion. Die Preise seien in dieser Zeit entsprechend gestiegen. Auch die Müllmenge schlage zu Buche. Die ursprüngliche Frage von André Herbes konnte Irmgard Denk nicht beantworten.