Velbert Fehlendes Kennzeichen verrät Unfallflüchtigen
Velbert. · 26-jähriger Düsseldorfer tischte Polizisten bei einer Kontrolle eine dreiste Lüge auf.
Bereits am Donnerstagmorgen fiel einer Streifenwagenbesatzung der Polizei ein stadtauswärts fahrender Skoda auf der Langenberger Straße auf, bei dem vorne ein Kennzeichen fehlte. Deshalb wurde der blaue, 15 Jahre alte Fabia gestoppt und kontrolliert.
Dabei gab der 26-jährige Fahrer an, dass er sich das Fahrzeug von seinem Schwager geliehen hätte und deshalb nichts mit dem fehlenden Kennzeichen zu tun hätte. Ebenso wenig wollte er wissen, woher die von den Beamten festgestellten, frischen und nicht unerheblichen Unfallspuren an der Front stammen würden. Auch diese wären wohl seinem Schwager zuzuschreiben, bemerkte der Düsseldorfer.
Die misstrauisch gewordenen Polizisten nahmen noch am gleichen Tag umfangreiche Ermittlungen auf, die zum „vermissten“ Kennzeichen führten. Dieses war nur wenige Tage zuvor bei der Aufnahme einer Verkehrsunfallflucht in Düsseldorf-Oberbilk sichergestellt worden. Dort wurden in einer Nacht ein Gartenzaun und zwei geparkte Autos beschädigt, wobei ein Schaden in vierstelliger Höhe zurückblieb. Durch diese Ermittlungen steht inzwischen fest, dass auch beim Unfall in Düsseldorf nicht der „Schwager“ gefahren ist, sondern der jetzt in Velbert kontrollierte Düsseldorfer.
Neben einer Verwarnung für das fehlende Kennzeichen, welche „nur“ 60 Euro Bußgeld bedeutet hätte, erwartet den 26-Jährigen nun ein Strafverfahren wegen Unfallflucht mit deutlich höherer Strafe. Und das wohl sogar in doppelter Hinsicht. Denn neben einer Verurteilung mit beinahe obligatorischer Geldstrafe und Fahrverbot, könnte es für den Führerschein des Beschuldigten noch weitaus schlechter aussehen. Denn der junge Mann ist erst seit Januar 2019 im Besitz der Fahrerlaubnis. Er befindet sich demnach noch in der Probezeit, die nach Wiedererlangung des Führerscheines mindestens um ein Jahr verlängert werden wird. Vielleicht halten Führerscheinbehörde und Gericht den Mann aber nach seinen in Düsseldorf und Velbert gezeigten Verhalten künftig aber auch für gänzlich ungeeignet, um weiter führerscheinpflichtige Fahrzeuge zu führen. HBA