Velbert Heimat-Preis würdigt Einsatz im Ehrenamt
Velbert · Die Bürgerbusvereine bewegen in Neviges und Langenberg die meisten Menschen.
. „Wir hören immer den Spruch: Gut das es euch gibt.“ Gunnar Rother freut sich, dass die Arbeit des Bürgerbusvereins Neviges/Tönisheide eine offizielle Würdigung erfahren hat. Zusammen mit den Kollegen aus Langenberg wurden die beiden Bürgerbusvereine mit dem zweiten Platz des Heimat-Preises ausgezeichnet, die jeweils mit einem Preisgeld von 1000 Euro belohnt wurden.
Die Jury, bestehend aus dem Verwaltungsvorstand und den Fraktionsvorsitzenden, hatte aus den 21 Bewerbungen keine leichte Wahl, wie Bürgermeister Dirk Lukrafka einräumte: „Heimat geht alle an: Jeder versteht etwas anderes darunter. Für den einen ist es der Geburtsort, für andere ist Heimat da, wo die Freunde sind oder wo man arbeitet. Viele arbeiten daran, dass in Velbert und den Stadtbezirken Heimatgefühle vermittelt werden.“
Der erste Preis, der mit 2000 Euro verbunden ist, ging an die Arbeitsgruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter im LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland und Heimatforscher. Die AG Bodendenkmalpflege hat so manche verborgene Dinge aus den Äckern gebuddelt. So wurde unter anderem der Absturz eines britischen Bombers dokumentiert, der 1944 in Windrath niederging. Die Geschichtsforscher konnten zudem das Schicksal der Besatzung nachvollziehen, Angehörige besuchten die Absturzstelle. Zum anderen machten die Bodendenkmalpfleger die Kruppsche Nachtscheinanlage bekannt, mit der feindliche Flieger vom Ruhrgebiet abgelenkt werden sollten. „Im vergangenen Jahr hatten wir mehr als 5000 Besucher in dem noch erhaltenen Leitbunker“, stellte Josef Nieworok fest.
„Wir wollen mit dem Preis würdigen, dass immer mehr Menschen ihre Arbeit schätzen, weil sie davon bewegt sind“, sagte Lukrafka und wandte sich an die Bürgerbusvereine: „Sie bewegen im wahrsten Sinne des Wortes so viele Menschen wie sonst niemand und haben dabei jede Menge persönliche Kontakte.“ Über den mit 1000 Euro dotierten dritten Preis freute sich der Verein zur Förderung der Bücherstadt Langenberg. „Sie vermitteln sehr gut Heimatgefühle, das muss weiter gefördert werden“, fand Lukrafka.
Aus 15 Leerständen sind Antiquariate geworden
„Sehr zu recht“, wie die Vereinsvorsitzende Isolde Marx ausführte: „Wir holen die Leute in die Stadt, die wir vor Leerständen bewahren wollen. Jeder der bei uns war, ist ein Multiplikator. Aus 15 Leerständen sind Antiquariate geworden, es können auch Läden aus anderen Branchen sein.“
Der Heimat-Preis der Stadt Velbert wurde vom NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung gefördert. Wegen des großen Anklangs soll auch 2020 ein Preis vergeben werden. uba