Wülfrath Trauercafé schon mehr als 100 Mal geöffnet

Wülfrath · Seit achteinhalb Jahren können Betroffene Trost und Hilfe in schwerer Zeit finden.

Geschulte Trauerbegleiter kümmern sich um Besucher, die einen geliebten Menschen verloren haben.

Foto: dpa/Christophe Gateau

. Bereits im Januar dieses Jahres hat das 100. Trauercafé der Hospizgruppe Wülfrath stattgefunden. „Das alleine ist Grund genug, auch dieses Angebot noch einmal vorzustellen“, meint deswegen Sozialamtsleiter Mike Flohr. Das Trauercafé als offenes und niederschwelliges Angebot in Wülfrath sei mittlerweile zu einer festen und bekannten Einrichtung geworden. Nicht zuletzt deswegen, weil speziell geschulte Trauerbegleiter um den Mit-Gründer und Mit-Initiator Hermann-Josef Roder seit nunmehr achteinhalb Jahren jeden vierten Sonntag im Monat zuverlässig bereitstehen, um trauernde Gäste zu empfangen und mit ihnen gemeinsam der Trauer zu begegnen, sie auszuhalten und zu begleiten.

Trauernde fühlen sich häufig mit ihrer Trauer alleine und isoliert

Auch der Superintendent des Kreises Mettmann, Pfarrer Jürgen Buchholz, arbeitet von Beginn an regelmäßig im Trauercafé mit, ist er doch Gründungsmitglied und im Vereinsvorstand der Hospizgruppe Wülfrath. Zudem unterstützen viele Ehrenamtliche der Hospizgruppe aus der Gruppe der Begleiter Sterbender und ihrer Angehörigen die regelmäßigen Treffen des Trauercafés, um da zu sein und zuzuhören. Dieses Engagement verdient höchsten Respekt, so Mike Flohr weiter.

Trauernde fühlen sich häufig mit ihrer Trauer alleine und isoliert. Unbeachtet und unbearbeitet kann sie krank machen, zusätzlich Ängste schüren und den Trauernden somit noch mehr isolieren. Trauer ist keine Erkrankung, sondern ein Prozess nach einem persönlichen Verlust, den es zu durchleben gilt. Viele Angehörige und Freunde wünschen sich, dass der Trauernde möglichst schnell wieder „funktioniert“, das heißt die alte Form wiedergewinnt. Doch so geht das nicht.Es gibt keine unangemessene Trauer und es ist normal, auf Verlust und Krisen in außerordentlicher Weise zu reagieren. Jeder Mensch trauert anders auf seinem Weg durch diese schwere Zeit und häufig wird vieles nicht mehr so, wie es vorher war.

Alte und neue Gäste sind jeden vierten Sonntag willkommen

Das Trauercafé bietet einen Schutzraum, in dem Trauernde so aufgenommen werden, wie es ihnen gerade geht. Erfahrungsgemäß hilft dabei der Austausch mit Gleichbetroffenen, damit sich Trauer und Trost in dieser Phase begegnen können. Alte und neue Gäste sind jeden vierten Sonntag im Monat im Corneliushaus der Pfarrei St. Maximin, Kirschbaumstraße 26 in Wülfrath, herzlich willkommen.

Für die weitere Schulung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer zum Trauerbegleiter benötigt die Hospizgruppe Spenden. Auch über neue Mitglieder, die den Hospizgedanken ideell unterstützen und in die Gesellschaft tragen, freut sich die Hospizgruppe Wülfrath natürlich sehr.

Kontakt: Hospizgruppe Wülfrath, Goethestraße 65, 42489 Wülfrath, Telefonnummer 02058/8987950, mobil: 0175/8586354.