Wülfrath „Kegeln ist Workout für den ganzen Körper“
Wülfrath · Keglervereinigung Wülfrath lud zum Pokal-Wettkampf auf die Bahnen im Awo-Haus ein.
(uba) Ernsthafter Kegelsport ist mehr als eine gemütliche Kugel zwischen zwei Bier zu schieben. Bei der 75-Jahre-Feier der Keglervereinigung Wülfrath entdeckte Andy Dommen den Reiz dieser uralten Sportart, die bereits im antiken Ägypten beliebt war. „Das ist Ganzkörper-Workout, Kegeln ist Leistungssport.“
Werner Springer, zweiter Vorsitzender, gibt eine Vorstellung von den komplexen Bewegungen: „Man hat eine 19 Meter lange Bahn mit bis zu 4,50 Metern Anlauffläche, die Kugel wiegt 2900 Gramm. Bei 120 Wurf im Training kommen schnell 350 Kilo zusammen, die da in kurzer Zeit bewegt werden, dazu eine Laufstrecke von weit über 500 Metern. Das ist nichts für Leute mit einem Hüftschaden.“
Andreas Dommen brauchte ein Jahr, um die sieben Lektionen für den Kegelsport zu verinnerlichen. „Am Anfang sammelte ich viele Pudel. Heute gibt es nur noch einen Quotenpudel“, beschreibt der Sportkegler das Missgeschick, wenn die Kugel in die Rinne rollt. Ein Sport, der häufig bis ins hohe Alter betrieben werden kann, allerdings interessieren sich nur wenige junge Menschen dafür. „Jugendliche kommen und gucken, das war´s dann“, bedauert Werner Springer, der den Nachwuchs trainiert. „Die Eltern müssen dahinter stehen“, so seine Erfahrung. „Immerhin haben wir jetzt einen sehr talentierten 20-Jährigen.“
Derzeit ist die Wülfrather Keglervereinigung leistungsmäßig in der Kreisliga Rheinland unterwegs, mit Gegnern aus Heiligenhaus, Remscheid und Düsseldorf. „Früher haben wir bis in die Regionalliga gespielt, aber das Niveau ist schwer zu halten.“
Jetzt waren die Kegler froh, dass sie trotz der Corona-Auflagen wieder zum Pokalkegeln auf die Anlage im Untergeschoss der Awo einladen konnten, wo nach Gruppen und Einzelklassen gewertet wurde. Bei den Senioren erreichte Klaus Friedrich mit 252 Holz den ersten Platz, gefolgt von Rainer Roedenbeck mit 247 Treffern.