Museumsbetrieb: Parteien ringen um eine Lösung
Vom Kreis ist keine Hilfe für den Museumsbetrieb zu erwarten. Für einige ginge es auch ohne die „Röhre“.
Wülfrath. Der Kreis Mettmann wird sich an den Betriebskosten des Zeittunnels nicht beteiligen. Darauf aber haben Rat und Stadt gesetzt. Und nun? Gibt es einen Plan B, damit der Zeittunnel 2014 doch noch geöffnet werden kann? Eine Umfrage unter den Fraktionen ergibt keine einheitliche Linie. Es klingt aber durch, dass nicht alle den Erhalt des Zeittunnels wollen.
Hart geht die SPD mit Bürgermeisterin und der Ratsmehrheit aus CDU, WG, FDP und Grünen ins Gericht: „Die haben sich verzockt.“ Die Verhandlungsmethode „Vogel friss oder stirb“ habe gegenüber dem Kreis nicht erfolgreich sein können. Zwar habe Bürgermeisterin Claudia Panke das Thema zur Chefsache erklärt, „aber sie hat bisher keine einheitliche Wülfrather Position aufbauen können,“ kritisiert Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann.
Für ihn ist klar, dass ein „klares Bekenntnis“ gefragt sei, dass der Zeittunnel im kommenden Jahr geöffnet werden könne. Seine Fraktion werde daher einen Antrag zur „finanziellen Sicherstellung“ des Zeittunnels zum 1. Mai 2014 einbringen.
Der Kurs der CDU steht noch nicht fest: „Ich bin natürlich über die Haltung des Kreises geschockt“, sagt Stadtverbandschef Andreas Seidler. Nun habe man aber Klarheit und müsse neue Lösungen überdenken. Der Bereich Zeittunnel, sagt er, müsse als Ort für die Kultur erhalten bleiben. Das stehe für ihn fest. „Vielleicht gibt es dann ganz andere Möglichkeiten.“
Die Wülfrather Gruppe (WG), sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Wolfgang Peetz, hänge nicht an der „Röhre“. Man müsse den eigentlichen Tunnel und das Umfeld getrennt betrachten. „Für mich ist klar, dass WüRG-Veranstaltungen, Irische Nacht oder auch das Fest des Sängerkreises nicht gefährdet sind“, sagt Peetz.
Die DLW hat sich schon länger festgelegt und hält an ihrem Vorstoß fest, dass die Stadt 2014 die Öffnung des Zeittunnels sichert — und dann weiter mit potenziellen Partnern verhandelt.
Dass sich der Kreis gegen eine weitreichende Beteiligung am Zeittunnel ausspricht, ist für den Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Stephan Mrstik, „eine Katastrophe“. Seine Fraktion halte aber an der Einrichtung fest. Es müsse eine Wülfrather Lösung gefunden werden.
„Betriebs- und Investitionskosten: Das ist für Wülfrath allein eine Nummer zu groß“, sagt Hans-Peter Altmann (FDP). Ihm sei der Erhalt der Kulturfläche für Veranstaltungen wichtig. Und: „Mal abwarten, ob die Verwaltung neue Vorschläge hat.“
In der Verwaltung arbeitet Kämmerer und 1. Beigeordneter Rainer Ritsche an einem Plan B. „Wir wissen jetzt, was wir zu erwarten haben“, sagt er. Nämlich 10 000 Euro Planungskosten. Das Kulturamt, kündigt er, soll nun darlegen, wie die Rückzahlungsverpflichtungen umgangen werden können.
Im Klartext: Der Kämmerer will die rund 680 000 Euro Fördermittel nicht zurückzahlen, die aber fällig werden, wenn der Tunnel 2014 nicht öffnet. Der Rat entscheidet am 17. Dezember.