Wülfrath Rathaussturm: Verwaltungsspitze als Panzerknacker
Wülfrath · „Die Helden unserer Kindheit“ war das Motto. Spannend zu sehen, welche Kostüme getragen wurden.
„Helden der Kindheit“, so lautete das Motto zu Altweiber in der Wülfrather Verwaltung. Bürgermeisterin Claudia Panke wehrte sich beim Rathaussturm als Panzerknackerin vor der Übergabe des Rathausschlüssels, natürlich vergeblich. Nach kurzem Kampf gehörte dieser dem Narrenvolk. Kämmerer Rainer Ritsche war im Partnerlook erschienen. Er hatte sich auf diese Rolle „drei Tage lang vorbereitet“. In der Tat trug Rainer Ritsche einen für ihn komplett unüblichen Drei-Tage-Bart. Das sieht verwegener aus. Und: „Panzerknacker sind mit ihrem Bezug zu Geld für einen Kämmerer interessant.“ Bei seinem versuchten Raubzug im Rathaus habe er allerdings nur Schuldscheine gefunden.
Stadtsprecherin Franca Calvano hatte sich bei ihrer Verkleidung an ihre Position als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte erinnert und war als Pauline Panther unterwegs, stilecht in Rosarot. „Paulchen Panther war immer so lässig.“ Sabine Drasnin, Leiterin des Bürgermeisterin-Büros, demonstrierte ihre Vorliebe für die erfolgreiche TV-Serie „Raumschiff Enterprise“ und kam als Vulkanierin im Admiralsrang – natürlich mit den unverwechselbaren spitzen Ohren. Ihr bekanntester Artgenosse ist übrigens Spock, der allerdings nicht im großen Saal des Rathauses aufzufinden war.
Marcus Benner, Leiter des Haupt- und Personalamtes, war als Jan Ullrich, ehemaliges Radsportidol, unterwegs. Und gedopt? „Na klar, immer.“ Abfallberaterin Ulrike Eberle fiel als recht große Minnie Maus auf, im Schlepptau eine Reihe von Zwillingsschwestern, allerdings eher einen Kopf kleiner. Anja Haas vom Amt für Wirtschaftsförderung war als Pippi Langstrumpf zu erkennen.
Ordnungsamtsleiter Sebastian Schorn ging volles Risiko und kam als Indianer, in diesen Tagen leider als politisch unkorrekt für Karnevalsveranstaltungen verschrien. Eine Kölner Professorin hatte jüngst vor „rassistischen Karnevalsverkleidungen“ gewarnt – und dieses Kostüm gehört laut Professorin dazu. Merke: Karneval ist eine ernste Sache. Das Pech von Sebastian Schorn: Er hatte aus Versehen die Perücke seiner Frau mitgenommen. Die saß dann doch nicht besonders passgenau. Die geflochtenen Zöpfe konnte er immerhin im Haarteil verschwinden lassen. Das ersparte ihm zumindest noch spöttischere Kommentare aus dem Kollegenkreis ob seiner Frisur.