Velbert Strom und Gas werden erst ab März teurer

Velbert · Im kommenden Jahr werden zudem die Stromtarife im Hinblick auf die CO2-Einsparung auf Grünstrom umgestellt.

Die Velberter Familie Mustermann muss bei 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch künftig 83 Euro mehr für Strom an die Stadtwerke überweisen.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

(HBA) Die Stadtwerke Velbert kündigen jetzt Preiserhöhungen für ihre Strom- und Gaskunden ab dem 1. März 2022 an. So profitierten die Kunden des Versorgers während der kältesten Zeit des Jahres besonders bei den Gastarifen von gleichbleibenden Kosten. Gleichzeitig werden im kommenden Jahr die Stromtarife im Hinblick auf die CO2-Einsparung auf Grünstrom umgestellt.

Begründet werden die Preisanhebungen bei Gas und Strom mit dem All-Zeit-Hoch der Einkaufspreise. Während beim Strom zudem gestiegene Netzentgelte, Umlagen und Steuern die Reduzierung der EEG-Umlage weitgehend aufheben, treiben beim Gas andere Umstände den Preis: So ist neben den erhöhten Beschaffungskosten auch der steigende Preis für Emissionszertifikate (CO2-Preis) maßgeblich für den Kostenzuwachs. „Diese verschiedenen Faktoren zusammen zwingen uns dazu unsere Tarife anzupassen“, erläutert Bert Gruber, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke Velbert GmbH. „Wir haben unsere Kosteneffizienz in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Daher bleiben wir trotz der Preisanpassung weiterhin einer der preiswertesten Anbieter der Region.“

Mit der Preiserhöhung im Frühjahr steigen die Stromkosten für die Stadtwerke-Kunden um 8,7 Prozent. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden bedeutet dies eine Mehrbelastung von 83 Euro pro Jahr (netto) bei gleichem Verbrauchsverhalten.

Bei Gas steigt der Tarif beispielsweise beim Arbeitspreis um 1,806 Cent je Kilowattstunde und der Grundpreis um 90 Euro je Jahr (jeweils netto). Um ihre Kunden in der Heizperiode 2021/22 zu unterstützen, haben sich die Stadtwerke dazu entschieden, die Tariferhöhung erst vorzunehmen, wenn die voraussichtlich heizintensivste Zeit des Jahres vorbei ist.

„Es ist uns bewusst, dass jede Erhöhung der Preise eine Belastung für die Haushaltskasse bedeutet“, so Bert Gruber weiter. „Dadurch, dass wir den Preis nicht wie üblich zum 1. Januar, sondern erst zum 1. März anpassen, schultern wir aber die wesentlichen Mehrkosten während der laufenden Heizperiode. Zur Veranschaulichung: Auf das gesamte Jahr bezogen tragen wir damit rund 30 Prozent der Preiserhöhung bei Gas für unsere Kunden.“

Und: Die Stromkunden würden zu aktiven Unterstützer der Energiewende. Denn ab März erhalten alle ausschließlich zu 100 Prozent zertifizierten grünen Strom und nutzen damit vollständig CO2-neutrale Energie. „Als lokaler Energieversorger leisten wir mit der Umstellung unseren Beitrag zum Klimaschutz. Bereits seit vielen Jahren setzen wir uns dafür ein, noch nachhaltiger zu werden. Begonnen mit dem Schutz unseres Trinkwassers setzen wir heute beispielsweise auch auf die Umstellung auf E-Mobilität oder Stromerzeugung aus Solarenergie – sowohl für unsere Kunden als auch für unser Unternehmen“, erklärt technischer Geschäftsführer Kai-Uwe Dettmann.