Wülfrath „Die Betreuung sollte familiengerecht sein“

Wülfrath · Bei der Sitzung des Jugendhilfe- und des Schulausschusses wurde deutlich, dass die Betreuung im Übergang von Kitas in Grundschulen hakt.

Laut Jugendamtselternbeirat haben manche Eltern bis zu zwölf Wochen keine Betreuung für ihre Kinder.

Foto: dpa/Uli Deck

Die Betreuung im Übergang von Kindertageseinrichtungen zu Grundschulen war Thema der gemeinsamen Sitzung des Jugendhilfeausschusses und des Schulausschusses im großen Saal des Rathauses. Dabei wurde schnell deutlich, dass es bei der Betreuung deutliche Defizite gibt. „Manche Eltern haben bis zu zwölf Wochen im Jahr keine Betreuung für ihre Kinder. Wir wissen, das System ist belastet, vor allem bei den Kitas. Wir fordern natürlich keine Vertretung an 365 Tagen im Jahr, aber die Betreuung sollte familiengerecht sein“. Das sagte Katrin Thiele vom Jugendamtselternbeirat. Sie wurde an diesem Tag neu für den Jugendhilfeausschuss vereidigt.
Sie schlug vor, wie etwa im Mettmann, eine Offene Ganztagsschule ganzjährig zu öffnen. Dies würde die Planungen erleichtern. Ein Vorschlag des Jugendamtselternbeirates ist, die Öffnungs- und Sperrzeiten unter den verschiedenen Einrichtungen abzusprechen. „Vor der Corona-Pandemie hat es eine Zusammenarbeit der Lindenschule mit dem Standort Ellenbeek gegeben. Das ist aber mittlerweile eingeschlafen“, merkte Elke Platzhoff, Fraktionsvorsitzende der CDU, an.
Die Bestandsaufnahme, bei der die Verwaltung die Eltern in den Kitas per Aushang befragt hatte, ob sie Bedarf auf Betreuung für ihre Kinder haben, überzeugte Katrin Thiele nicht wirklich. „Da hing ein Aushang sechs Stunden lang in einer Kita. Das haben nicht alle Eltern mitbekommen, außerdem gibt es in einigen Fällen auch Sprachbarrieren. Man kann den Bedarf so nicht abschätzen. Wenn zum Beispiel von zwei Kindern eines einen OGS-Platz hat und das andere nicht, dann bringt das den Eltern nichts“, so Katrin Thiele.