Wülfrath Jack McBannon bleibt der Musik treu

Wülfrath  · Der Country-Rockmusiker begeisterte sein Publikum im „Fresh Air Club“ der Wülfrather Rockmusiker-Gemeinschaft.

Jack McBannon alias Thorsten Willer verstand es, mit seinen Songs das Publikum am Zeitunnel in seinen Bann zu ziehen.

Foto: Ulrich Bangert

Nachdem in der vergangenen Woche beim Poetry Slam im Zuge des „Fresh Air Clubs“ am Zeittunnel mit Jan Schmidt ein Künstler mit Wülfrather Wurzeln als Moderator zu Gast war, stand diesmal Thorsten Willer als Jack McBannon im Rampenlicht der Wülfrather Rockmusiker Gemeinschaft (WüRG), dort wo er bereits im Jahr 2010 mit seiner zweiten Band spielte. Andrea Erbach hatte den Kontakt zu dem inzwischen international renommierten Singer-Songwriter geschaffen.

Bereits im Alter von sechs Jahren nahm er Gitarrenunterricht, seine erste Band hieß „Addicted?“. Süchtig nach Musik spielte die Gruppe auf vielen Konzerten. Sein erstes Solo-Album nahm er 2008 in Eigenregie auf und tourte als „Willer“ nicht nur durch ganz Deutschland, sondern auch in den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada. Vor einem Jahr gab sich Thorsten Willer den Künstlernamen Jack McBannon, dessen erstes Album „True Stories“ heißt.

Dem Werk merkt man an, dass der gebürtige Haaner lange Zeit in den USA gelebt hat, wie die Fachpresse feststellt. Inspiriert von seinem Idol Kurt Cobain fand er seinen eigenen künstlerischen Weg, der von Größen wie Tom Petty, Bruce Springsteen, Rick Springfield, Johnny Cash, Neil Young und Bob Dylan geprägt wurde.

Nun nahm Jack McBannon auf der Bühne am Hammerstein Platz, den Korpus seiner wertvollen Gibson-Gitarre auf die zerrissene Jeans des linken Beins gestützt, dessen Fuß den Takt vorgibt, dann griff er routiniert in die Saiten. Zusammen mit seiner markanten Stimme, die so klingt, als würde sie jeden Tag mit einem Whiskey geölt, begeisterte McBannon sofort sein Wülfrather Publikum.

„Es tut so gut, endlich wieder auf der Bühne zu stehen“, veriett der Musiker, der wie viele seiner Kollegen unter der Coronapandemie zu leiden hatte. „Normalerweise hätte ich im vergangenen Jahr mehr als 100 Auftritte gehabt.“ Jack McBannon musste über seine Existenz nachdenken: „Mir war nicht klar, ob ich weiter mache. Aber ich mache weiter“, versicherte er den Zuhörern, die aufmunternden App­laus spendeten.

Die am Sänger interessierten Besucher des Frischluft-Konzerts kamen aus allen Altersschichten, einige genossen sichtlich die Darbietungen des fast 40-jährigen Wahl-Wuppertalers. Sie wippten mit den Füßen und sangen die Texte leise mit. Der Funke sprang über, das merkte Jack McBannon, der bei dem einen oder anderen Song aufforderte, den Refrain mitzusingen: Ein vielstimmiger, melodischer Chor ergänzte den Solo-Gesang des Protagonisten.

Der plauderte über sein derzeitiges musikalisches Schaffen und den wieder angelaufenen Konzertbetrieb: „Nach gefühlten 1000 Jahren habe ich letzten Monat mein erste Show in der Schweiz gehabt. Da habe ich meinen neuesten Song vorgestellt. Der ist so neu, dass er noch nicht einmal auf meinem neuesten Album ist.“ Selbstverständlich bekamen den die Wülfrather zu hören. Dazu kamen die beliebtesten Songs, die der Musikkünstler über seine Sozialen Kanäle im Internet bei seinen Fans erfragt hat.

„Seine Musik erinnert mich in den ruhigeren Partien ein bisschen an die Gruppe ,Nickelback’“, findet Maximilian Wirth, der mit seiner Clique kam. Die genoss die Atmosphäre: „Total schön hier, der Wald hinter der Bühne, ein gemütlicher Abend mit Freunden, es ist schön, dass das wieder möglich ist.“

Dem kann Luisa Kunath nur zustimmen: „Man ist beim Open-Air wieder zusammen, die leckere Currywurst rundet das Ganze ab.“