Wülfrath Schüler gewinnen Preis für ihr Lied über Freundschaft
Wülfrath. · Schüler der FASW gewinnen Musikwettbewerb mit Komposition über Freundschaft.
Allein für ihren Namen hätte die Band „Coole Cloppe mit Rosen Lutscher Amen!“ einen Preis verdient. Entstanden ist er aus den Initalien der Musiker. Die fünf Mitglieder besuchen die Freien Aktiven Schulen Wülfrath (FASW), waren eigentlich bloß Teilnehmer an einer der schultypischen Projektwochen – und landeten mit ihrem Song „Lena und Lilly“, der Freundschaft thematisiert, auf Anhieb einen Hit.
Bei der Aktion „Get loud for friendship“ in Köln reichten sie ihr Werk ein – und wurden direkt für einen Sonderpreis nominiert. „Wäre alles glatt gelaufen, hätten wir uns Ende März in Köln unseren Preis abgeholt“, berichten die Fünftklässler Rosalie, Lea, Amani, Charlie, Constantin und Mats zusammen mit Natascha aus der „EF“ über ihren den fest geplanten Ausflug. „Die ganze Band samt Fanclub mit insgesamt 45 Personen wollte sich auf den Weg nach Köln machen, um an dem Event teilnehmen zu können“, berichtet Musiklehrer Jonas Röser. Aber dann machte eine gewisse Pandemie aus der Spritztour einen Corona-Blues – die Preisverleihung wurde verschoben.
Die Wülfrather sind trotzdem mächtig stolz, von der ersten Note bis zum letzten Buchstaben haben sie „Lena und Lilly“ selbst erdacht. „Es ist ein für unsere Schule typisches Projekt und klassisches Beispiel dafür, wie Kids hier motiviert werden“, sagt Jonas Röser, selbst passionierter Musiker. „Dieser Vorgang aus Ideen finden, an seinen kreativen Nullpunkt gelangen und Biss beweisen, formt und stärkt ganz ungemein.“ Es geht nicht nur um die Entwicklung musikalischer Kompetenzen, führt Jonas Röser aus.
Lehrer sehen Musik als eine kreative Schnittstelle fürs Lernen
Auch der Aspekt, Schwächen kennenzulernen und gemeinsam zu kompensieren, sei wichtig. Das Auf und Ab sensibilisiere für das Miteinander, ertüchtige aber auch dabei, Songwriting oder die ersten Schritte des Komponierens und was es dazu braucht, zu begreifen und zu lernen. Musik sei eine kreative Schnittstelle fürs Lernen.
An Schlagwerk und Bass, mit Stimme und Mut fanden „Coole Cloppe“, wie die Jungmusiker sich selbst abkürzen, den Weg ins schuleigene Tonstudio – an zwei Mischpulten können in Eigenregie Demo-Versionen per Podcast fabriziert werden. Das Debüt rechtzeitig zu präsentieren, war schon eine starke Leistung. Zehn Minuten, nachdem der Song zum Wettbewerb in die Domstadt verschickt worden war, folgte die Resonanz: Ihr habt gewonnen! „Die Kids haben vor Freude die Luft angehalten, als sie hörten, sie haben gewonnen“, sagt der Lehrer. Das wäre ein besonderer Moment ihres noch jungen Lebens gewesen, tatsächlich den Preis entgegennehmen zu können, „die Enttäuschung, nicht zu fahren, war natürlich groß“. Und ist längst überwunden. „Wir machen weiter“, sind sich „Coole Cloppe“ einig. Überlegt wird, ein weiteres Lied über Freundschaft in Zeiten der Pandemie zu verfassen. Als wegen der Corona-Krise Homeschooling angesagt war, blieben „Coole Cloppe“ via Online-Unterricht und entsprechenden Plattformen in Kontakt. „Ich bin dabei bloß so etwas wie der Betreuer“, sagt der 37-jährige Röser, der im fünften Jahr an den FASW unterrichtet.