„Geheimplan gegen Deutschland“, „Rechtes Treffen in Potsdam“, „Düsseldorfer Forum“, „Geheimtreffen im Hotel Adlon“ – es gibt viele Begriffe für das, was sich im November 2023 hinter verschlossenen Türen in Potsdamer Hotel Adlon abspielte und was im Januar 2024 von Journalisten der Non-Profit-Organisation Correctiv veröffentlicht wurde. Unter Beteiligung von Vertretern der Wirtschaft, AfD-Funktionären, Mitgliedern der Werteunion sowie Identitären, Burschenschaftern, Juristen, Ärzten traf sich in besagtem Hotel ein Kränzchen und beriet über einen Plan, mit dem Menschen auf Basis rassistischer Kriterien aus Deutschland vertrieben werden können – unabhängig davon, ob sie einen deutschen Pass haben, oder nicht. Schnell macht das Schlagwort „Remigration“ als Euphemismus für Deportation die Runde – inzwischen ist es als Unwort des Jahres gebrandmarkt worden. Erinnerungen an dunkle Stunden deutscher Geschichte werden wieder wach.
Ist die Brandmauer gegen Rechtsextremismus mit diesem geheimen Treffen endgültig zerstört? Nein! Als Folge des Treffens gehen seit Wochen viele Tausend Bürgerinnen und Bürger auf die Straße und zeigen Flagge für die Demokratie, für Menschlichkeit und gegen Rassismus und Rechtsextremismus. In Wülfrath waren es Dank eines breiten Bündnisses für Vielfalt und Toleranz am 26. Januar mehr als 2500. Sie zeigen, dass eine Grenze erreicht, wenn nicht gar überschritten ist. Die Mehrheit der Deutschen ist angewidert vom „Geheimplan gegen Deutschland“ und teilt die Ideen rechtsextremer Parteien nicht. Sie zeigen, dass es jetzt an der Zeit ist, laut zu werden und seine Stimme zu erheben.
Correctiv hat aus seiner Recherche eine szenische Lesung gemacht. Mit dieser soll der Inhalt der Recherche möglichst vielen Menschen nahegebracht werden. Diese zeigt auch, wie perfide die Ideen sind, die bei dem Treffen ausgetauscht wurden.
Wülfrath Szenische Lesung zum Plan der Rechtsextremen
Wülfrath · Theater Minestrone lädt zweimal ins WIR-Haus ein
09.02.2024
, 19:16 Uhr